Kritischer Personalmangel seit der Pandemie
Angesichts der rund 6500 Schwimmbäder in Deutschland - also Hallen- und Freibäder - sei die Zahl der fehlenden Schwimmmeister "eine richtige Hausnummer", sagte Martin Holzhause, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Deutschen Presse-Agentur.
Vor allem in den vergangenen zwei Jahren hätten sich die Auswirkungen des Personalmangels in verspäteten Saisonstarts der Freibäder, verkürzten Öffnungszeiten, zeitweisen oder vereinzelt kompletten Schließungen gezeigt. "Das wird es sicher auch in diesem Jahr wieder geben", sagte Holzhause. Der DLRG-Sprecher zeigte sich allerdings überzeugt, dass sich in den kommenden Wochen und Monaten noch weitere Kräfte finden ließen, die zumindest unterstützten. "Der Fachkräftebedarf an Fachangestellten in den Bädern bleibt jedoch und lässt sich nicht von heute auf morgen lösen."
Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister bescheinigt der Branche, in den vergangenen Jahren viele Weichen richtig gestellt zu haben. Die Bezahlung und die Rahmenbedingungen hätten sich spürbar verbessert, sagt Präsident Peter Harzheim.
Das Problem sei ein Generelles: "Die Leute wollen am Wochenende rausgehen, sich entspannen, Wellness genießen - aber kaum einer ist mehr bereit, am Wochenende zu arbeiten und auch was dafür zu tun, dass es solche Angebote gibt", sagt der Verbandschef. "Das Problem bekommen wir nicht allein in unserer Branche geregelt - da bräuchte es mal einen gesellschaftlichen Aufschrei", findet er.