Hamilton verpatzt den Start
Die Ausgangslage für Hamilton war ausgezeichnet. Bereits zum fünften Mal sicherte er sich die Pole Position für den Klassiker auf dem schnellsten Kurs im Rennkalender - konnte diesen Vorteil aber nicht nutzen. Der 31-Jährige verpatzte seinen Start wegen zu stark durchdrehender Räder mal wieder und wurde auf den sechsten Platz durchgereicht. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ärgerte sich in der Box sichtlich. „Der Start war nicht toll, aber es war ein toller Tag für Mercedes“, meinte Hamilton später.
Rosberg völlig unbeeindruckt von Verfolgern
Eine Woche nach seinem Premierenerfolg in Belgien war Rosberg in seinem 199. Grand Prix hingegen der große Nutznießer und setzte sich auf dem Kurs, auf dem 79 Prozent der Rundendistanz mit Vollgas gefahren wird, an die Spitze. Doch auch Ferrari profitierte. Vettel und Räikkönen gewannen jeweils einen Platz und fuhren auf die Ränge zwei und drei vor. Die Tifosi im Königlichen Park jubelten.
Rosberg baute unbeeindruckt vom Verfolgerfeld seine Führung aus. Nach zwölf Runden war er mehr als sechs Sekunden vor dem Zweiten Vettel und mehr als zwölf Sekunden vor dem nun Vierten Hamilton. „Meine Hinterreifen sind schon ziemlich aufgebraucht“, gab der Weltmeister nach seinen Überholvorgängen an Daniel Ricciardo im Red Bull und Williams-Fahrer Valtteri Bottas an seine Box durch.
Erfolgreiche Ein-Stopp-Strategie
Nach den ersten Reifenwechseln von Räikkönen in der 16. Runde und Vettel im 17. Umlauf heftete sich Hamilton auf dem 5,793 Kilometer langen Kurs an die Fersen seines Teamrivalen. Mercedes setzte auf eine letztlich erfolgreiche Ein-Stopp-Strategie, die Scuderia bevorzugte mit den weicheren Mischungen zwei Reifenwechsel. So kam dann auch Rosberg in der 25. Runde an die Box, Hamilton einen Umlauf später. Die Rangfolge in dem überschaubar spannenden Rennen war damit quasi zementiert: das Mercedes-Duo vor dem Ferrari-Duo.
Auf den letzten Runden kam auch keine große Spannung mehr auf. Rosberg lag sieben Umläufe vor Schluss komfortable 13 Sekunden vor Hamilton, der seine Starts wieder in den Griff bekommen muss. Am Ende durfte der Deutsche ungefährdet im Ferrari-Land jubeln. „Das ist unglaublich“, meinte Rosberg glücklich.
dpa