Roraract sammelt Rampen aus Lego für Rollstuhl-Fahrer

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Alexander Herten vom Bayreuther Rotaract-Club mit der Sammelbox und mit Lego-Steinen, die schon abgegeben worden sind. Acht solcher Boxen stehen im Stadtgebiet an verschiedenen Stellen. Unter anderem im Neuen Rathaus am Luitpoldplatz. Foto: Eric Waha Foto: Eric Waha www.ericwaha.de

BAYREUTH. Wenn kleine Stufen zu Hürden werden, muss man einen Weg finden, sie zu überwinden. Der Rotaract-Club Bayreuth hat jetzt einen Weg gefunden, der einfach und gleichzeitig bunt ist: Mit Lego-Steinen will die Nachwuchs-Organisation von Rotary helfen, Stufen vor Geschäften in der Bayreuther Innenstadt für Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren einfacher nutzbar zu machen. Dafür werden jetzt Lego-Steine gesammelt.

 
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Das Motto ist plakativ – und genau berechnet: „10.000 Lego-Steine für Bayreuth“ hat der Initiator Alexander Herten (23), der in Bayreuth studiert, das Projekt genannt. Zusammen mit weiteren Mitgliedern hat er das im Februar ins Leben gerufen. „Die Aktion habe ich in Köln gesehen und gedacht, das ließe sich auch in Bayreuth umsetzen. Denn das Problem haben ja viele Menschen“, sagt Alexander Herten am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung.

18 Geschäfte haben mindestens eine Stufe

Ein Rundgang durch die Fußgängerzone hat folgendes Ergebnis gebracht: 18 Geschäfte haben einen Zugang zum Geschäft, für den eine Stufe überwunden werden muss – aber noch keine eigene Rampen-Lösung. „Geschäfte mit zwei Stufen haben wir außen vor gelassen, weil das zu schwierig wäre“, die Lego-Rampen-Lösung umzusetzen. Herten und seine Mitstreiter haben gerechnet: „Wir gehen davon aus, dass wir mit rund 600 Steinen pro Rampe hinkommen. Die Rampe besteht aus drei Komponenten: Der Grundplatte, den Lego-Steinen und den Lego-Dachziegeln, um eine gut befahrbare Fläche zu haben.“

Gesammelt wird an acht Stellen im Stadtgebiet

Genau diese drei Komponenten werden jetzt auch an den Sammelstellen, an denen Rotaract Lego-Sammelboxen aufgestellt hat, gesammelt. Bislang, sagt Herten, stehen acht Sammelboxen – unter anderem in der Hauptstelle der VR-Bank, im Neuen Rathaus, bei Intersport Gießübel, im Kaufland und den beiden Real-Märkten. Auch zwei Schulen beteiligen sich an der Sammel-Aktion.

Bewusstsein schaffen für das Problem

Der tiefere Sinn sei natürlich, „ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen“, sagt Herten. „Das funktioniert mit Lego natürlich erst einmal, weil die bunten Steine ins Auge fallen und weil es eine einfache Lösung ist“. Bei den Geschäftsleuten und Gastronomen, mit denen Herten und die Rotaract-Mitglieder gesprochen haben, sei die Resonanz gut: „Wir haben schon sechs Abnehmer für die Rampen, mit den anderen sind wir in Austausch. Je größer der regionale Aufmerksamkeitswert ist, desto besser.“

Gebaut wird mit den Kids des HPZ

Neben der Sammelaktion in Bayreuth habe man auch bei Lego selbst angeklopft, ob „wir nicht vielleicht Ausschuss-Steine haben können“, sagt Herten. Bauen will Herten die Rampen, wenn denn bis zum Herbst des Jahres genug Lego-Steine abgegeben worden sind, zusammen mit den Schülern des Heilpädagogischen Zentrums.

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