Regionalentscheid Die Jugend forscht – trotz Corona

Leon Werner
Das Bild von der Preisverleihung zeigt Moderator Christian Höreth (rechts) im Gespräch mit Wettbewerbsleiter Michael Bail (links) Foto: red

Trotz der Pandemie haben auch dieses Jahr die Wettbewerbe „Schüler experimentieren“, für Teilnehmer bis zu einem Alter von 14 Jahren und „Jugend forscht“, für Teilnehmer bis zu einem Alter von 21 Jahren, stattgefunden. Allerdings wurde der Regionalentscheid erstmals online abgehalten.

 
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Bayreuth/Kulmbach - Am 25. Februar durften die Teilnehmer von „Schüler experimentieren“ ihre Projekte der Jury vorstellen. Auf einem digitalen Messestand, organisiert über die Plattform „Veertly“, stellten die Schüler ihr Projekt mit einer Kurzfassung, einer Präsentation, Bildern und einem Video vor. Einen Tag später waren dann die Älteren von „Jugend forscht“ dran, das Konzept war das gleiche.

112 Projekte eingereicht

Bei beiden Wettbewerben wurden die jungen Forscher in den Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik ausgezeichnet. Normalerweise gibt es auch noch Chemie, da aber die Schullabore wegen der Schulschließungen nicht mehr erreichbar waren, konnten viele Arbeiten nicht fertiggestellt werden. Die Jury hat in dieser Kategorie deshalb nur Sonderpreise vergeben. Insgesamt haben 112 Kinder und Jugendliche ein Projekt eingereicht, manche davon auch gemeinsam.

75 Euro Preisgeld

Für die Siegerehrung mussten sich die Teilnehmer etwas gedulden, diese fand erst am Mittwoch, 3. März, statt. Insgesamt zeichnete die Jury zehn Projekte mit einem ersten Platz aus. Die Sieger bekamen jeweils 75 Euro Preisgeld. Für die Sparte Arbeitswelt sind das bei „Schüler experimentieren“ Justus Leykam und Max Partenfelder vom Gymnasium Christian-Ernestium in Bayreuth. Sie entwickelten ein Punktesystem für Schnürsenkel, mit dem verschiedene Kriterien wie Halt oder Reißfestigkeit bewertet wurden und stellten fest, welche Schnürsenkel-Art oder welches Material sowie welche Kombinationen sich am besten eignen.

Im Bereich Biologie von „Jugend forscht“ überzeugte Jason Berger, auch vom Gymnasium Christian-Ernestium in Bayreuth, die Jury. Er erforschte, welche Auswirkungen die Landschaftsnutzung- und Pflege auf die Artenvielfalt von Tagfaltern haben.

Einen weiteren Sieger stellt das Gymnasium Christian-Ernestium bei „Jugend forscht“ in den Geo-und Raumwissenschaften. Dort setzte sich Valentin Kübrich durch. Er untersuchte den Einfluss des Bodens und der Baumwurzeln auf den Bodenwasserhaushalt in Quellgebieten. Rund 200 Bodenfeuchtemessungen zeigten, dass der Boden unter Buchen und Tannen höhere Feuchtigkeitswerte aufweist als unter Fichten und Lärchen und damit bessere Restmengen an Wasser für den Sickerprozess bereithält. Laut der Jury seien das wichtige Erkenntnisse in immer trockener werdenden Sommern.

Gymnasium Christian-Ernestinum nominiert

Das Gymnasium Christian-Ernestium wurde außerdem zur Bayerischen Forscherschule 2021 nominiert. Somit hat das Bayreuther Gymnasium zum zweiten Mal die Möglichkeit, zur besten Forscherschule in Bayern gekürt zu werden. Bereits 2017 gewann es diesen Titel.

In der Kategorie Mathematik/Informatik von „Jugend forscht“ gewann Demian Rothammel vom Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth. Er hat für mehrere Computerspiele jeweils eine Gewinnstrategie mit nicht lernfähiger sowie mit lernfähiger Künstlicher Intelligenz programmiert und anschließend die erzielten Ergebnisse verglichen.

Modell eines ausfahrbaren Arms

Auch in der Kategorie Technik konnte sich mit Luca Schinköthe ein Schüler des Graf-Münster Gymnasiums durchsetzen. Er gewann bei „Jugend experimentiert“ mit einem Modell eines ausfahrbaren Arms, der Menschen helfen soll, an höher gelegene Dinge zu kommen.

In der gleichen Kategorie, aber bei „Jugend forscht“, gewannen Tobias Warnike und Josias Neumüller vom Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach. Ziel ihres Projekts war es, Warnschilder zu entwickeln, die von Feuerwehreinsatzkräften auch in stark verrauchten Räumen zu erkennen sind. Die Warnschilder sollen sich thermisch von der Umgebung abheben, um so auf den meist bereits vorhandenen Wärmebildkameras der Einsatzkräfte sichtbar zu werden.

Die Regionalsiegerin Physik bei „Jugend forscht“ ist die Studentin Sofia Samaniego von der Uni Bayreuth. Sie befasste sich mit der Messung der Feuchtigkeit im Boden durch kosmische Neutronen. Je trockener der Boden ist, umso heftiger prallen die Neutronen ab, was gemessen werden kann. Bis in eine Tiefe von 90 Zentimeter kann mit dieser Methode der Wasserhaushalt bestimmt werden. Als Regionalsieger dürfen die Kinder und Jugendlichen am Landesentscheid – Ende März und Mitte April ebenfalls in digitaler Form – teilnehmen.

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