"Warmnachtsbaum": Geschenke für Obdachlose

Strickwaren für den "Warmnachtsbaum": Mit dieser und anderen Aktionen machen vier Freiburger seit gut einem Jahr auf die Situation von Obdachlosen aufmerksam. Sie haben den Verein "be japy" gegründet und wollen andere durch kleine Gesten anstecken, etwas Gutes zu tun. Foto: Patrick Seeger/dpa Foto: red

Eine Mütze, ein Schal und eine nette Botschaft: Vier Offenburger wollen Obdachlosen eine Freude machen. Damit die sich nicht dafür schämen müssen, haben sie sich etwas überlegt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit einem ganz besonderen Baum soll Obdachlosen in der Innenstadt von Offenburg zu Weihnachten eine Freude gemacht werden. Von seinen Ästen hängen durchsichtige Plastiktüten mit Strickwaren. Die Idee zu dem «Warmnachtsbaum» stammt von dem Verein «be japy». Über soziale Netzwerke und ihre Website hatten die Projektgründer einen Aufruf mit der Bitte gestartet, bedürftigen Mitbürgern Mützen oder Schals zu stricken oder andere nützliche Dinge zu spenden.

Zunächst habe man versucht, die wärmenden Geschenke persönlich an Obdachlose zu übergeben, erklärte Mitbegründer Peter Wilhelm. Viele der Beschenkten hätten sich allerdings nicht getraut, die Sachen entgegen zu nehmen. «Deswegen hängten wir die Strickware in die Nähe von Brennpunkten an Bäume», sagte Wilhelm. Nun könne sich jeder Bedürftige zu jeder Zeit etwas nehmen und müsse sich nicht schämen. An jedem Geschenksack steckt eine kleine aufmunternde Botschaft. Das Ganze läuft auf Vertrauensbasis. Das habe bisher auch gut funktioniert, berichtete Wilhelm.

Ziel ist ein ganzer «Warmnachtsbaumwald». Bisher gibt es das Projekt in neun Städten - unter anderem in Freiburg, Bottrop und Gütersloh. Tendenz steigend. Die Pakete kommen aus ganz Deutschland - im vergangenen Jahr sogar aus Brasilien und Italien. Demnächst sollen auch Bäume in Hamburg und Berlin behängt werden.

dpa

Autor