"The Voice": Tourstart mit Luft nach oben

Von Miriam Goldschmitt
The Voice of Germany beim Tourauftakt in der Oberfrankenhalle. Foto: Andreas Harbach Foto: red

"This Is The Voice of Germany“ - das Intro der gleichnamigen Musikshow schallte am Mittwochabend durch die Oberfrankenhalle. Die TV-Sendung hatte am 17. Dezember die neue Stimme Deutschlands in der 21-jährigen Natia Todua gefunden. Zehn Tage später geht es für die Siegerin sowie für fünf weitere erfolgreiche Teilnehmer bis zum 20. Januar auf Deutschland-Tour. Die erste Station war Bayreuth. 3000 Besucher waren in die Oberfrankenhalle gekommen und erlebten eine Show mit Höhen und Durchhängern.

 
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Der Fokus der Tournee „The Voice of Germany – Live in Concert“ liege auf kleinen Hallen, um die Nähe zwischen Zuschauern und Talenten zu bewahren. Trotzdem sei es nicht einfach gewesen, den Tourauftakt ins kleine Bayreuth zu holen, sagt Nina Rauscher, Medienbeauftragte des in Bayreuth angesiedelten Konzertveranstalters Semmel Concerts Entertainment.

Franke im Aufgebot fällt aus

Der Anfang der Veranstaltung ließ allerdings einige Wünsche offen: Der Projektleiter der Tournee, Timo Hoppen, musste den Ausfall Benedikt Köstlers verkünden. Aufgrund einer Erkältung könne Benni leider nicht dabei sein. Ein lautes Seufzen ging durch das bunt gemischte Publikum, hatte man sich auf den zweitplatzierten Franken aus Burgthann nahe Nürnberg doch besonders gefreut.

Für Trübsal blieb allerdings keine Zeit, kamen doch sogleich die fünf verbliebenen Talente mit dem Song „What About Us“ von Pink auf die Bühne. Neben der Gewinnerin Natia, der Finalistin Anna Heimrath, dem fünftplatzierten Dzenan Buldic, der die Finalistin BB Thomaz aufgrund familiärer Gründe ersetzte, gehörten die zwei Wildcard-Gewinner und Publikumslieblinge Lara-Samira Will und Gregor Hägele zum Kern der Show.

Würdige Siegerin mit künstlerischem Potenzial

Die jungen Musiker hätten lediglich drei Tage Zeit gehabt, um am Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein ein gut zweistündiges Bühnenprogramm gemeinsam mit der Live-Band der Sendung zusammenzustellen, sagt Rauscher. Dazu zählten am Mittwoch 19 Cover-Songs aus der Sendung, die die fünf alleine, in Duetten oder als Gruppe präsentierten.

Den ersten Höhepunkt der Show bildete Natias Cover des Songs „Rehab“ von Amy Winehouse. Die Georgierin, die seit einem halben Jahr als Au-pair-Mädchen in Kirchheim in der Nähe von Stuttgart arbeitet, präsentierte sich dabei als würdige Siegerin mit künstlerischem Potenzial. Bei Natias ganz eigener Interpretation von Adeles Song „Someone Like You“ lag eine besondere Stimmung in der Luft.

Träge Wohnzimmeratmosphäre mit kleinen Lichtblicken

Den magischsten Moment bescherte jedoch Lara-Samira mit ihrem Gesang zu „Somewhere Over The Rainbow“, die sich selbst auf der Ukulele begleitete. Die erst 16-Jährige saß engelsgleich auf einem Sofa auf der Bühne, Scheinwerfer beleuchteten nur sie, und um sie herum herrschte Stille.

Die Zuschauer schwangen ihre leuchtenden Handys durch die Luft. Momente wie dieser brachen die vor allem vor der Pause etwas träge Wohnzimmeratmosphäre auf.

Nach der Pause nimmt das Konzert Fahrt auf

Ausschließlich Sitzplätze, zwischendurch eingespielte Filme auf einer Leinwand über der Bühne, beispielsweise mit Grüßen von den Moderatoren der Sendung Lena Gercke und Thore Schölermann oder den Coaches, oder sogar mit Werbung in der Pause versetzten den Zuschauer manchmal gleichsam in sein häusliches Wohnzimmer vor den Fernseher.

Lara-Samiras Solo schien die Besucher allerdings wachzurütteln und die Veranstaltung nahm nach der Pause Fahrt auf. Mussten die Talente das Publikum anfangs noch auffordern, aufzustehen, mitzuklatschen und mitzutanzen, erwiesen sich die Bayreuther als lern- und begeisterungsfähig und konnten sich zum Ende hin gar nicht mehr auf den Stühlen halten.

Veranstaltung vorzeitig zu Ende

So war das Publikum doch leicht überrascht und enttäuscht, dass die Show trotz halbstündiger Pause schon vor dem angekündigten Veranstaltungsende um 22 Uhr enden sollte. Laute Zugabe-Rufe hallten durch den Raum, musste die Show durch den Ausfall Benedikts doch um ungefähr 20 Minuten gekürzt werden. Die Talente gaben immerhin drei Zugaben, die Benedikt gewidmet wurden. „Benni, wir vermissen dich“, rief Dzenan.

Fazit: Es war ein guter Tourstart mit Luft nach oben.

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