Prunksitzung: Die Hollfelder Festspiele

Von Gerhard Leikam

Alles, was eine Prunksitzung bieten kann, wurde bei der Prunksitzung in Hollfeld geboten. Die Hollfelder Faschingsgesellschaft hat weder Arbeit, Kosten noch Mühen gescheut, um für Samstagabend ein sechs Stunden langes Programm mit Schautanz, Sketchen und Unterhaltung auf die Beine zu stellen.

 
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Dabei beteiligten sich über 200 Tänzer an den Garde- und Schautänzen. Der Vorsitzende der Hollfelder Faschingsgesellschaft (HFG) Harald Linß drückte seinen Stolz und Anerkennung über seine aktiven Mitglieder aus. Das Prinzenpaar Conny I. und Manuel I. begrüßten das Publikum in einer ausverkauften Stadthalle, und dazu die anwesenden Gastvereine aus Bayreuth, Pegnitz und Bad Berneck.

Minigarde im Erdbeer-Kostüm

Das Programm begann mit dem Tanzmariechen Leni Grasser, die konzentriert ihre tänzerischen Leistungen vorführte. Dem folgten die Garde- und Schautänze der Mini-, der Jugend- und der Juniorengarden. Bei diesen Auftritten kommt die Jugendarbeit, die die HFG Hollfeld leistet, deutlich zum Ausdruck. Als Thema hatten sie „ Kleine rote Beeren“ oder „Wirbel auf der Pferderanch“ und „Matrosen Ahoi“ gewählt. Harald Linß kommentierte humorvoll: „Die Größen sind wohl durchgemischt, doch wird Perfektion jetzt aufgetischt.“

Was wird aus dem Musentempel St. Gangolf?

Wie schon seit 15 Jahren gaben „Franz und Ruth“ ihre kommunalpolitischen Beobachtungen zum Besten. Die „Hollfelder Festspiele“ nannten sie ihren Auftritt. Zwei Stücke hatten sie einstudiert: Manni, der grüne Frosch, der ins Wasser springt und nicht ertrinkt. Das zweite Stück hieß „Karin, die Schlangentänzerin“. „Franz und Ruth“ machten sich Gedanken über den Musentempel St. Gangolf und den Fortbestand des Fränkischen Theatersommers. Für das Theaterspektakel und seine Fortsetzung in diesem Jahr suche Jan Burdinski „Schauspieler mit Format und keine Nieten“. Dritter Bürgermeister Wolfgang Degen wurde als „Trump von Hollfeld“ bezeichnet. Herhalten mussten auch der Radweg nach Stechendorf und der Streit um die Bürgerhäuser. Nach Meinung der beiden Beobachter müsste das Bühnenstück 2018 „Lügenbeutel, Fakten und Jammerlappen“ überschrieben werden.

Zungenkuss fiel aus

Sehr geknickt war der Vorsitzende der Wikinger aus Bad Berneck, Michael Grüner, darüber, dass Bürgermeisterin Karin Barwisch krank war. So habe er auf den im vergangenen Jahr versprochenen Zungenkuss verzichten müssen. Der Ersatzkuss von Bürgermeister Wolfgang Degen war laut Grüner „nicht der Brecher“.

Weitere Höhepunkte folgten: der Auftritt der früheren Faschingsprinzen, die einige Originale aus Hollfeld darstellten zum Motto „Lasst euch überraschen“; Franziska Lauer und Savannah Sliter, die sich eine eigene Prunksitzung wünschten; die Büttenrednerin Petra Weidner, die vom Kampf um ihre Figur und gegen die überflüssigen Pfunde berichtete.

Tanzmariechenpaar in Höchstform

Das Tanzmariechenpaar Katharina Stern und Madlen Weishäupl lieferten eine tänzerische Höchstleistung ab. Beide trainieren ganzjährig für diesen Auftritt. Am Ende folgten die Auftritt des Männerballetts zum Thema „Hüte machen Leute“, des Damenballetts zu „Verliebt, Verlobt, Verbissen“ und der Prinzengarde über „Lasst die Puppen tanzen“. Tosender Applaus und der Wunsch nach Zugaben waren das verdiente Ergebnis für die Akteure.

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