Tesla will sein Gelände, das teils im Wasserschutzgebiet liegt, erweitern und einen Güterbahnhof sowie Logistik- und Lagerhallen errichten. Es geht um ein etwa 120 Hektar großes Areal, das dafür gerodet werden soll. Die Erweiterungspläne sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Autobauer die Produktion steigern und die geplanten 500.000 Autos im Jahr auf eine Million verdoppeln will. Zuletzt waren es hochgerechnet 300 000 Autos im Jahr. Tesla argumentiert, dass mit dem Güterbahnhof Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert würde.
Baumhäuser und besetze Wälder gehörten zum Programm der Umweltbewegung, die in der Vergangenheit gegen Autobahnen und vor allem den Kohleabbau protestierte, etwa in Nordrhein-Westfalen. In Erinnerung sind auch Bilder von Räumungen mit einem großen Polizeiaufgebot. Es kam auch zu Rangeleien zwischen Aktivisten und den Sicherheitskräften.
Polizei erlaubt bis zu 15 Bauten
In Grünheide - das in einer wald- und seenreichen Ausflugsregion liegt - bleibt die Lage für die Aktivisten entspannt. Die Polizei, die ab und an mit wenigen Beamten vorbeischaute, duldet das Camp vorerst bis Mitte März. Die Umweltgruppen dürfen maximal 15 Bauten im Wald errichten, wie es in einem Bescheid der Behörde heißt, der im Camp einsehbar ist. Sie dürfen kein Feuer machen und keine Müllberge hinterlassen.
In den Augen der Waldbesetzer geht der Konflikt um Tesla, Wasser und Wald weiter. Sie nennen etwa den für Batterien notwendigen Lithiumabbau, der in Lateinamerika große Umweltschäden auslöse. E-Autos hätten zwar einen grünen Anstrich, seien aber keine Lösung für die Klimakrise, sagte Winters. Sie forderte die Produktion von E-Bussen für einen kostenlosen Nahverkehr statt SUV.
Tesla selbst äußerte sich bislang nicht zur Protestaktion. Auch die Landesregierung reagierte nicht. Sie sieht die Tesla-Fabrik mit bisher rund 12 500 Arbeitsplätzen als Zugpferd für einen wachsenden Industriestandort. Die Bürgerinitiative in Grünheide kritisierte erneut, Ministerpräsident Dietmar Woidke rolle Musk den roten Teppich aus.
Während die Gemeindevertreter nach dem Nein der Bürger zur Tesla-Erweiterung um eine Lösung ringen müssen, rufen die Umweltaktivisten zu weiteren Protesten auf. Am 10. März steht eine Demonstration bis zum Rathaus in Grünheide bevor. Im Mai ist ein Aktionswochenende mit dem Titel "Disrupt Tesla" (Tesla stören) geplant.