Projekt für die Bürger Wie Marktredwitz noch gesünder wird

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Für alle Gruppen in der Stadt soll es bis in zwei Jahren regelmäßige Gesundheitsangebote geben. Foto: :/ Deutsche Rheuma-Liga

Die Stadt nimmt an einem ambitionierten Programm teil. Für alle Gruppen der Bevölkerung sollen Angebote für ein aktives Leben entstehen.

 
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Das Projekt „Kommunales Gesundheitsmanagement in Marktredwitz“ ist gestartet. Bettina Parker von der Beratungsfirma DSPN (die Abkürzung steht für „Dein starker Partner für Netzwerke“) stellte die Projektpartner sowie den Ablauf des Projekts bei der Auftaktveranstaltung in der Stadthalle vor. Anschließend hatten die Bürger Gelegenheit, erste Ideen und Anregungen einzubringen.

Die Verantwortlichen der Stadt wollen dem Thema Gesundheit noch mehr Bedeutung im Alltag verschaffen. Daher beteiligt sich Marktredwitz am Projekt „Grate Place to Live“. Dazu hat sich die Stadtverwaltung zwei Partner mit ins Boot geholt: Die Beratungsfirma DSPN und die Krankenkasse IKK classic.

Das Team rund um Projektleiterin Bettina Parker von DSPN begleitet die Stadt Marktredwitz dabei, ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement in einem interdisziplinären Netzwerk weiterzuentwickeln. Die Vision des Unternehmens ist es, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in allen Lebenswelten zu schaffen, um den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Die IKK classic ist Deutschlands größte Innungskrankenkasse mit Sitz in Dresden. Sie bietet diverse Gesundheitsförderungsprogramme für die verschiedensten Lebenswelten an, darunter zum Beispiel Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen, und unterstützt somit das Projekt vor allem im Bereich Gesundheitsförderung.

Gesundheitsstrukturen vernetzen

Gemeinsam mit diesen Projektpartnern und der Bürgerschaft verfolgt die Stadt Marktredwitz das Ziel, vorhandene Gesundheitsstrukturen innerhalb der Kommune sowie Akteure in den verschiedensten Lebenswelten zu vernetzen, um in weiterer Folge die Lebensqualität für alle Bürger in Marktredwitz zu verbessern.

Nach Ansicht aller Beteiligten kann ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement nur gelingen, wenn alle Akteure vor Ort zusammenarbeiten. Das Projekt lebt von einer aktiven Bürgerbeteiligung, da sie die Chance bietet, Prozesse mitzugestalten und gemeinsam nach Lösungen für spezifische Herausforderungen zu suchen.

Innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren wird das Projekt „Great Place to Live““ verschiedene Stufen durchlaufen:

Zunächst geht es laut Bettina Parker darum, Steuerungskreise einzurichten, die in den kommenden zwei Jahren das Projekt voranbringen. Eine weitere Grundlage für eine künftige Arbeit ist die Bedarfsermittlung und Analyse der vorhandenen Ressourcen.

Weiter folgen die Qualifizierung und Beteiligung von Multiplikatoren. Da nicht alle Bedürfnisse gleich sind, steht in den Arbeitsgruppen die Planung von Maßnahmen für die unterschiedlichen Zielgruppen an. Diese sollen anschließend umgesetzt werden.

Dokumentation soll Erfolg zeigen

Da alle Akteure wissen sollen, ob die Angebote etwas bewirken, ist laut der Projektleiterin eine Evaluation und Dokumentation notwendig. Schließlich sollen in den kommenden zwei Jahren alle weiteren relevanten Akteure, die beim Beginn noch nicht dabei waren, eingebunden werden, sodass sich das kommunale Gesundheitsmanagement fortlaufend verbessern kann.

Mittlerweile gab es ein erstes Treffen des Steuerkreises. Dieser besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie Vertretern von Vereinen und Institutionen. Die Moderation übernimmt auch in Zukunft Bettina Parker von DSPN.

Eine erste Analyse bei Ortsbegehungen und mit Experteninterviews ergab laut einer Mitteilung der Stadt Marktredwitz bereits einige aufschlussreiche Erkenntnisse. Positiv hervorgehoben wurden unter anderem die Vielzahl an Bewegungs- und Begegnungsflächen, eine kontinuierliche Stadtentwicklung sowie eine vielfältige Infrastruktur. Optimierungsbedarf gibt es zum Beispiel noch bei Angeboten speziell für Jugendliche, bei generationenübergreifenden Angeboten, und bei langfristigen Kooperationen zwischen den Akteuren. Im Steuerkreis angeregt wurde zudem ein Überblick über alle Gesundheitsangebote in der Stadt.

Viele Ideen und Anregungen

In verschiedenen Diskussionsrunden hatten die Gäste der Auftaktveranstaltung Gelegenheit, die Ergebnisse der Bestandsaufnahme einzuschätzen. „Tatsächlich gab es viele Ideen und Anregungen in den Runden. Diese werden zukünftig von den sogenannten Gesundheitslotsen weiterbearbeitet. Die Lotsen werden während der kommenden zwei Jahren eine zentrale Rolle einnehmen. Sie sind die Multiplikatoren für ein Gesundheitsmanagement für alle in der Kommune und werden im Rahmen eines eineinhalbtägigen Lehrgangs auf ihre Aufgaben vorbereitet“, erläutert Bettina Parker.

Die Schulung ist kostenlos und findet am Freitag, 1. Dezember, 15 bis 19 Uhr sowie am Samstag, 2. Dezember, von 9 bis 13 Uhr im Großen Saal des Historischen Rathauses in Marktredwitz statt. Interessierte können sich noch bis Freitag, 17. November, per E-Mail an bettina.parker@dspnetz.de für den Zertifikatslehrgang „Kommunaler Gesundheitslotse“ anmelden.

Auch wer an dem angegebenen Datum keine Zeit hat, aber am Projekt mitarbeiten möchte, kann sich gerne bei Bettina Parker von DSPN melden.

Ausbildung zum Gesundheitslotsen

Die ausgebildeten Gesundheitslotsinnen und -lotsen befassen sich anschließend in Arbeitsgruppen mit Herausforderungen aus ihren Lebenswelten. Sie sollen Lösungen finden, wie alle denkbaren Bereiche in der Stadt für ein gesünderes Leben gestaltet werden können. Sie planen auch die Umsetzung mit Hilfe und in Kooperation von vorhandenen Netzwerken – etwa Vereinen.

Das Beratungsunternehmen DSPN steht laut der Mitteilung dabei für alle Fragen zur Verfügung und unterstützt auch bei der Planung von Maßnahmen. Am Ende des Projektes werden die Ergebnisse des zweijährigen Projektzeitraums zusammengefasst und in einer noch offenen Form für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ansprechpartnerin für das Projekt „Great Place to Live“ bei der Stadtverwaltung Marktredwitz ist Selina Walther (Kontakt: 09231/501-268 oder selina.walther@marktredwitz.de).

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