Wahlalter auf 16 – Ja!

Christiana Swann: Das Leben eines Erwachsenen ist komplex. Tausend Fragen gibt es zu stellen und Entscheidungen zu treffen. Haus oder Wohnung? Mieten oder kaufen? Wo im Alter leben? Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was uns im Leben an Entscheidungen abverlangt wird. Da wir in einer Demokratie leben, kann jeder ab 18, Einfluss auf das System nehmen, indem er sich per Wahl für eine Partei oder Person entscheidet, die die eigenen Interessen vertritt. Und warum nicht früher? Denn auch ein junges Leben ist komplex. Anders komplex, aber auch voller Entscheidungen und Lebenssituationen, die von jungen Menschen mitentschieden und mitgestaltet werden wollen. Das Schulleben, die Jugendclubs und Sportvereine – wer hat einen besseren Einblick und einen besseren Zugang als die Jugendlichen selbst? Sie sehen, wo Dinge schieflaufen, wo verbessert werden muss. Mit dem Wahlrecht ab 16 ginge die Politik noch einen Schritt weiter als „nur zuzuhören“: Sie ließe die Stimme der jungen Generation zählen. Mit diesem Gehör gehen Aufmerksamkeit, Respekt und nicht zuletzt Wertschätzung einher. Was Politik für junge Menschen wesentlich interessanter machen kann.
Wünschenswert wäre, dass aus dem teils undurchsichtigen, abstrakten Begriff „Politik“ etwas zum Anfassen, zum Mitgestalten wird. Politikverdrossenheit ade!