Lisa Welzhofer, 44, schreibt für das Team Familie, Bildung und soziales und ist Mutter zweier Kinder.
Contra: Wohlfühlinseln ohne Netzanschluss
Glück ist kein Dauerzustand, Glücksgefühle sind auch in einer intakten Familie nur in kleinen Dosen zu haben. Mehr geht nicht im vollgestopften Familienalltag. Die Arbeit der berufstätigen Eltern, die Schule der Kinder, Haushalt, Freunde, Sport, Musik und und und. Auch die digitalen Gerätschaften mit den Zeitfressern unserer Tage wie Spotify, Instagram, Tiktok und Netflix holen sich unerbittlich ihren Teil der kostbaren Familienzeit. Ein Rätsel, wie das überhaupt alles in ein Familienleben passt.
In dem von Unrast, von Arbeitsstress, Trotzphasen, pubertären Aufwallungen und dem Kampf um Handyzeiten geprägten Ereignisstrom stoßen sich die Beteiligten manchmal hart im Raum. Da ist es wichtig, Inseln zu haben, auf denen man sich mal kurz zusammen ausruhen und entspannen kann. Gemeinsame Mahlzeiten sind solche Zeitinseln. Dann müssen sie weg, die Zeitungen, Smartphones, Tablets, Ohrstöpsel. Playlists und Podcasts haben dann Pause. Damit mal wieder alle in der gleichen Gegenwart sind, nicht nur am gleichen Ort, wo jeder wie ferngesteuert sein Eigenleben führt und man sich fragt, ob man sich nicht besser eine andere WG sucht, wo die Leute netter sind.
Zugegeben: Auch auf Zeitinseln gibt’s Zoff. Aber manchmal stellt er sich ein, der Familien-Flow, wenn die Kinder anfangen zu erzählen, es lustig wird, alle am Tisch Spaß haben und Streit der Heiterkeit weicht. Dann spürt man, wie wunderbar es ist, eine Familie zu sein.
Mathias Bury, 63, ist Redakteur im Thementeam Familie, Bildung und Soziales, er ist verheiratet und Vater von zwei schulpflichtigen Töchtern.