Preis und Großauftrag Bei Business Systemhaus läuft's gut

Von Stefan Schreibelmayer
Die Vorstände Wolfgang Eichfeld (links) und Michael Zettl sind stolz auf den Preis, den Business Systemhaus beim Kongress der Microsoft-Partner in Wien bekam. Es handelt sich um die kleine Glasskulptur, die Figur zwischen den beiden erinnert an ein erfolgreiches Projekt mit dem Altenkunstädter Plüschtier-Hersteller Nici. Foto: Stefan Schreibelmayer Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die Digitalisierung fordert einen IT-Dienstleister gleich doppelt. Weil die Anforderungen der Kunden angesichts der Möglichkeiten immer anspruchsvoller werden, und weil sich die IT-Unternehmen auch intern verändern müssen. Dass die Business Systemhaus AG auf beiden Feldern gut unterwegs ist, haben Führung und Mitarbeiter jetzt quasi schriftlich – vom Partner Microsoft gab es dafür eine hohe Auszeichnung. Und auch sonst läuft es bei den Bayreuthern gut.

 
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Damit hätten Wolfgang Eichfeld und Michael Zettl wirklich nicht gerechnet. Dass Zettl, der seit Anfang Juli zweiter Vorstand der Business Systemhaus AG neben Eichfeld ist, von der gerade zu Ende gegangenen EMEA-Konferenz für Microsoft-Partnerfirmen in Wien einen der vier begehrten Preise mitbringen würde – überreicht vor über 2300 Konferenzteilnehmern aus aller Welt. „Schließlich konkurriert man da mit Firmen, die bis zu 1000 Mitarbeiter und mehr haben“, sagt Eichfeld, während die Bayreuther gerade auf 50 Beschäftigte gewachsen sind. Und das ist noch nicht alles. Denn in der Kategorie, in der der Wandel der eigenen Unternehmenskultur und -ausrichtung bewertet wird, landeten die Bayreuther zusätzlich unter den drei Finalisten. Erfolgreicher war in Wien niemand.

Digitalisierung für Bäckerei

Den ersten Preis aber gab es für ein Projekt, bei dem die Bayreuther eine sogenannte ERP-Software exakt auf die Bedürfnisse eines Kunden angepasst haben. Dieses Referenzunternehmen ist Fickenschers Backhaus, eine Münchberger Bäckerei mit gut zehn Filialen, deren junge Chefs trotz der Betonung des handwerklichen Backens sehr offen für die Digitalisierung sind, so Zettl. Mittlerweile werden alle Geschäftsprozesse über die Software aus Bayreuth gesteuert. Auch der Online-Shop, den die Münchberger zunehmend forcieren. Ein interessantes Projekt für ein Unternehmen mit heute rund 85 Mitarbeitern, dessen Geschichte bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückreicht.

Daten nutzbar machen

Solche Lösungen, bei denen sowohl bei der Entwicklung wie auch nach der Einführung eine enge Zusammenarbeit und Beratung nötig sind, sind die Zukunft für Business Systemhaus, davon sind die beiden Vorstände unterwegs. „Da sind wie bei allen Prozessentscheidungen unserer Kunden dabei“, sagt Zettl, während Eichfeld auf die zunehmende Menge an in den Unternehmen anfallenden Daten hinweist. Diese gelte es so aufzubereiten, dass die Führungskräfte daraus problemlos Schlüsse ziehen und somit viel schneller als früher auf Entwicklungen in ihrer Firma reagieren können – bis in kleinste Teilbereiche.

Größter Lizenzauftrag

Quasi aus der alten Welt, als das Hauptgeschäft noch der Verkauf von Software-Lizenzen ohne Individuallösung war, stammt ein Großauftrag, den Business Systemhaus kürzlich an Land gezogen hat. „Für einen mittleren sechsstelligen Betrag liefern wir eine mittlere vierstellige Zahl an Software-Lizenzen an die Techniker Krankenkasse. Das ist der größte Lizenzauftrag in unserer Firmengeschichte“, sagt Eichfeld. Allerdings war auch hier vieles neu für die Bayreuther, ergänzt Zettl: „Wir mussten uns in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen. Da lernt man einiges.“

Neues Geschäftsfeld

Und auf Umsatz aus dem „alten Geschäft“ verzichten will man natürlich auch nicht. „Dieser Auftrag ist für uns schon ein richtiger Brocken“, sagt Eichfeld. Insgesamt hat Business Systemhaus mehrere Hundert aktive Kunden. Solche aus der Region wie die Brauerei Maisel, Steiner Optik (beide Bayreuth), die Confiserie Burg Lauenstein (Ludwigsstadt) oder den Lichtsystem-Spezialisten Lamilux in Rehau. Es kommen aber auch immer mehr Kunden aus ganz Deutschland, dem angrenzenden Ausland und vereinzelt sogar weltweit dazu – auch richtig große, betonen die Vorstände. Die interessieren sich dann oft für Apps, ein relativ neues Geschäftsfeld der Bayreuther.

Platz für einen Anbau

Die Microsoft-Auszeichnung und auch der Großauftrag können weitere Türen öffnen, sind Zettl und Eichfeld überzeugt. Potenzielle neue Kunden und auch neue Mitarbeiter würden so auf Business Systemhaus aufmerksam. Weshalb sich die Vorstände auch für die Zukunft organisches Wachstum vorgenommen haben. Eine Steigerung auf 60 Mitarbeiter, deren Aufgaben immer anspruchsvoller werden, sind ein Ziel, um mehr Geschäft bewältigen zu können. Für diese Zahl reicht auch das Gebäude am Bayreuther Stadtrand noch, in das das Unternehmen vor fünf Jahren gezogen ist. Und dann? „Gut, dass wir damals noch etwas mehr Land gekauft haben. Da ist Platz für einen Anbau“, sagt Eichfeld.

Volle Auftragsbücher

Beim Umsatz haben sich die Vorstände für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 (bis 30. Juni) vorgenommen, erstmals die Marke von sechs Millionen Euro zu knacken. Angesichts der nach wie vor vollen Auftragsbücher, die bereits bis ins Jahr 2021 reichen, und dem breiten Branchenmix unter den Kunden stehen die Chancen dafür gut. Zuletzt waren es 5,8 Millionen Euro. Und der Gewinn? „Wir haben seit der Unternehmensgründung 1952 noch nie Verlust gemacht“, sagt Eichfeld, und: „Wir sind ordentlich profitabel. Aber das braucht man auch, um Wachstum und Wandel zu finanzieren.“

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