Potenzial für Pegnitz

Von Andrea Pauly

Nach langen Vorbereitungen wird es langsam konkret: Bevor Stadtplaner und Architekten in einem Ideenwettbewerb Konzepte für die Flächen zwischen Bahnhof, Sportzentrum und PEP-Gelände entwickeln, hatten die Pegnitzer am Samstag noch einmal die Chance, mitzureden. Allerdings gibt es noch eine große Unbekannte in der Gleichung.

 
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Bei der Bürgerwerkstatt zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) ging es um vier Bereiche, die alle miteinander verknüpft sind und deren Aufwertung sich auf die Innenstadt von Pegnitz auswirken soll. Susanne Hafner von Klimakom sowie die Stadtplaner und Architekten Edith Obrusnik und Johannes Sieben stellten die Ideen vor und sammelten bei einem Spaziergang durch die Bereiche Anregungen von den Bürgern.

Pep und K&P:

Zu den Ideen für das Umfeld des Gewerbestandorts zählen die Aufwertung der Fassaden und Gebäuderückseiten sowie neue Fußwege und ein Café. Als sinnvoll sehen die Bürger ein Leerstandsmanagement an. Sie schlugen den Ankauf einer Immobilie und die Weitervermietung zu geringen Preisen für Existenzgründer vor.

Doch gerade das große Gewerbegebiet rund um den ehemaligen Obi-Markt ist der große Knackpunkt. Denn noch ist nicht sicher, ob der Investor Sontowski aus Erlangen sein Konzept umsetzen wird, nachdem Edeka als Ankermieter abgesprungen ist. Bis zum 30. Juni muss er entscheiden. Falls es nicht dazu kommt, könnte auch das Pep-Gelände in den Wettbewerb aufgenommen werden. Deshalb warte die Stadt mit der Ausschreibung, bis die Frist abgelaufen ist, erläuterte Manfred Kohl von der Bauverwaltung.

Bahnhof und Umgebung:

Dort sieht Edith Obrusnik die größten Chancen und den größten Bedarf. Schwerpunkte sind die bessere Anbindung an die Innenstadt durch neue Unter- oder Überführungen und die Gestaltung eines Busbahnhofs. Wünschenswert sind laut Obrusnik auch eine barrierefreie Gestaltung des Bahnhofs, mehr Sicherheit für Fußgänger und eine bessere Beschilderung. Das Hauptgebäude könnte nach einem Verkauf für Gastronomie oder Geschäftsräume Platz bieten – dabei kommt es auf den Verkaufswillen der Bahn an, und dieser steht laut Manfred Kohl in Frage. Die Lagerhallen könnten zugunsten von Park-und-Ride-Stellplätzen und Aufladestationen für Elektrofahrzeuge abgerissen werden.

Bahnhofsteig, Badstraße:

„Der Bahnhofsteig war früher eine Flaniermeile“, sagte Bürgermeister Uwe Raab. Daran erinnernd könnte die Straße als sogenannter Shared Space beruhigt werden. Allerdings ist das nur möglich, wenn das Konzept des Pep-Investors dazu passt. Die Planer wollen eine Aufwertung der Brücke und Gehwege in der Badstraße und wünschen sich Nutzungsmöglichkeiten für Leerstände. Der Verkehrsknotenpunkt Karmühl soll entzerrt und innenstadtnahe Parkplätze geschaffen werden. So soll eine positive Anbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt entstehen.

Cabriosol, Eisstadion, Baywa, Aldi:

Eine Stärke des Bereichs ist die Nähe zur B2, die aber durch die Bäume, den Mühlbach und die Fichtenohe kaum zu bemerken ist. Eine Renaturierung des Mühlbachs ist aus Sicht von Obrusnik wünschenswert, ebenso wie ein direkter Zugang von dort zum Bahnhof. Für das Gelände stellen sich die Planer zusätzliche Bebauung vor, etwa kleine Wohungen für Pendler, Fachschüler oder Senioren. Auch Wohnmobilstellplätze sind angedacht. Die Eingangsbereiche der Sportstätte sollen heller und freundlicher gestaltet werden. Bei allen Projekten muss aber bedacht werden, dass es sich um ein Hochwassergebiet handelt. Ein Wunsch der Bürger ist ein Weg durch das Womser-Gelände zum Radweg nach Buchau.

All diese Vorschläge können die Architekten und Landschaftsplaner, die sich am Ideenwettbewerb beteiligen, aufnehmen. Nach Angaben von Johannes Sieben werden fünf Konzepte ausgewählt, aus denen ein Preisgericht den Sieger kürt. Allerdings ist die Stadt nicht an diese Entscheidung gebunden: Wenn ihnen ein anderer Entwurf besser gefällt, könne auch dieser umgesetzt werden, sagte Sieben. Nicht möglich sei es, sich aus allen eingereichten Konzepten einzelne Ideen herauszupicken. Vier bis sechs Monate soll das Verfahren dauern.

Mehr zum Isek gibt es hier:

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