Pilot-Projekt Hightech im Rettungswagen

Auch Kulmbach wird bald von einem ganz neuen Rettungswagen speziell für die Verlegung von Intensi Foto: dpa/Marijan Murat

Frank Wilzoks Initiative von 2018 hatte Erfolg. Der Rettungszweckverband Bayreuth/Kulmbach wird als bayernweit erster ein ganz neues Rettungsfahrzeug in einer Pilotphase für den Freistaat testen.

 
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Kulmbach/Bayreuth - Im Rahmen eines Pilotprojektes wird ein neuartiger Verlegungsrettungswagen beim Rettungszweckverband Bayreuth/Kulmbach (ZRF) stationiert. Diese freudige Nachricht haben Landtagsabgeordneter Martin Schöffel und Kulmbachs zweiter Bürgermeister Frank Wilzok am Mittwoch aus dem Bayerischen Innenministerium erhalten. Die beiden CSU-Politiker haben gemeinsam im Ministerium für die Anschaffung eines Fahrzeugs zum intensivmedizinischen Krankentransport für Oberfranken in Bayreuth/Kulmbach geworben. Bislang ist im Regierungsbezirk kein solches Fahrzeug stationiert. Der ZRF wird nun nicht nur irgendein intensivmedizinisches Fahrzeug erhalten, sondern ist im Rahmen eines Pilotprojektes bayernweit der erste Standort für einen speziellen Verlegungsrettungswagen. Es handelt sich dabei um ein mit einem Arzt besetztes Fahrzeug, das speziell für den Transport von Intensivpatienten ausgestattet ist. Die ARGE, der Sozialversicherungsträger, hat dem Pilotprojekt auf Basis geschätzter Beschaffungskosten von 220 000 Euro brutto zugestimmt und eine Finanzierung zugesagt.

„Ein solcher Wagen kann über Leben und Tod entscheiden. Er ist eine perfekte Zwischenlösung zwischen dem großen Intensivrettungsfahrzeug und einem klassischen Rettungswagen. Es ist für uns immens wertvoll, dass der Innenminister zugestimmt hat, dass dieses bayernweit einzigartige Projekt nun hier bei uns realisiert wird. Ohne den intensiven Einsatz unseres Abgeordneten Martin Schöffel wäre das nicht möglich gewesen,“ sagt Frank Wilzok.

„Der Verlegungsrettungswagen soll zum bevorzugten Rettungswagentyp für Verlegungen von Intensivpatienten für ganz Bayern werden“, erklärt Martin Schöffel. Ich freue mich, dass es gelungen ist, dieses wichtige Pilotprojekt zu uns zu holen. Ich danke Frank Wilzok für seinen unermüdlichen Einsatz für den Rettungsdienst in Kulmbach. Er hat die entscheidende Initiative für das Pilotprojekt V-RTW ergriffen und zusammen mit mir beim Innenminister vorgesprochen“.

Bereits seit 2019 habe er sich daran gestört, dass Oberfranken und damit auch der Leitstellenbereich Bayreuth/Kulmbach, was einen solchen Verlegungsrettungswagen angeht, der einzige weiße Fleck in Bayern gewesen ist. „Ich habe damals als Mitglied des ZRF einen Vortrag gehalten. Bei der Diskussion danach haben wir uns entschlossen, uns für ein solches Fahrzeug stark zu machen“ sagt Wilzok. Es gehe ihm dabei darum, dass intensivpflichtige Patienten mit einem solchen Fahrzeug am sichersten verlegt werden können. „Dabei haben wir das große Glück gehabt, dass wir diesen ganz neuen V-RTW, der auch mit einem Arzt besetzt ist, nun in unserem Rettungszweckverband bayernweit testen und es somit als erste in einer Pilotphase für den ganzen Freistaat zur Verfügung haben werden. Unsere Erkenntnisse werden mit einfließen, wenn es darum geht, solche Fahrzeuge flächendeckend zu stationieren“, erläutert Wilzok, der seit langem aktiv im Rettungsdienst tätig und stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender in Kulmbach ist.

Verlegungsrettungswagen sind speziell ausgestattet. Sie verfügen über besondere Beatmungsgeräte und über weitere Medizintechnik, die für die Überwachung von Patienten nötig ist, die von einer Klinik in eine andere transportiert werden müssen. Bereits begonnene Behandlungen können auch während des Transports fortgesetzt werden.

Verlegungen von Patienten kommen im Bereich Kulmbach an manchen Tagen sogar mehrfach vor, weiß Michael Martin, der Leiter der Kulmbacher Rettungswache des BRK. „Wir begrüßen es ausdrücklich, das wir dieses Fahrzeug bekommen. Es wird unseren Rettungsdienst entlasten.“ Bislang werden laut Martin solche Fahrten mit den normalen Rettungswagen ausgeführt, die dann nicht mehr für weitere akute Einätze zur Verfügung stehen. Ein bisschen warten müssen die Kulmbacher und Bayreuther aber dennoch. Das Fahrzeug soll voraussichtlich im Herbst ausgeliefert werden. In der Zwischenzeit wird in einer Arbeitsgruppe des Rettungszweckverbandes in Zusammenarbeit mit dem Ministerium festgelegt, welche Rahmenbedingungen für den N-RTW gelten werden. Alle Beteiligten, verspricht der BRK-Kreisgeschäftsführer aus Kulmbach, Stefan Adam, werden diese Aufgabe mit Elan angehen. „Wir freuen uns sehr, dass wir ausgewählt worden sind.“ red/mbu

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