Pfarrer Klamt hört bald auf „Die Energie reicht nicht mehr“

Astrid Löffler
Pfarrer Peter Klamt wird die katholische Kirchengemeinde in Pegnitz spätestens zum September verlassen. Es sind gesundheitliche Gründe, die den 67-Jährigen zu dem Schritt veranlassen. Foto: Ralf Münch

Die Gesundheit spielt nicht mehr mit. Der katholische Pfarrer Peter Klamt bereitet sich auf seinen Abschied aus Pegnitz vor.

 
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Pegnitz - Große Pläne hat Pfarrer Peter Klamt jetzt für seine Kirchengemeinde nicht mehr. Er wird sich weiter am ökumenischen Friedensgebet in Pegnitz beteiligen, Gottesdienste halten und am Ostermontag noch ein letztes Mal die heuer 35 Kommunionkinder in Herz Jesu an den Tisch des Herrn führen. „Das Ganze läuft jetzt allmählich aus“, konstatiert Klamt. Spätestens zum September wird er die katholische Kirchengemeinde und dann auch Pegnitz verlassen.

Gesundheitliche Gründe haben dazu geführt, dass der Geistliche beruflich kürzer treten und von seinem ursprünglichen Plan, bis 70 tätig zu bleiben, abrücken musste. „Ich bin jetzt nicht schwer krank“, sagt Klamt. „Aber die Energie reicht nicht mehr.“

Schnell genehmigt

Deshalb habe er die Erzdiözese um seinen vorzeitigen Ruhestand gebeten. Dieser sei recht komplikationslos und schnell genehmigt worden, blickt Klamt nun zurück. Er habe seinen Personalchef informiert, sein Rücktrittsgesuch an den Erzbischof geschickt und musste dann zum Betriebsarzt.

Bereits vergangenen November hatte der Geistliche in der Gemeinde gegengesteuert und die bis dahin zwei Gottesdienste am Sonntagmorgen zu einem vereint. Das habe ihm eine spürbare Entlastung gebracht, berichtet Klamt.

Allmählich kämen wieder ein paar mehr Besucher in die durch die Pandemie ausgedünnten Gottesdienste. Doch viele Gemeindeglieder seien immer noch sehr vorsichtig und zurückhaltend, beobachtet der Pfarrer. Wie viele Vereine und andere Gruppen hat auch er ein sinkendes Engagement festgestellt: „Ich denke, dass viele einfach keine Lust mehr haben.“

Viel neu aufbauen

Seinem Nachfolger hinterlasse er eine Gemeinde, die vor der Pandemie sehr aktiv gewesen sei. „Nach Corona gilt es, sehr viel neu aufzubauen, weil doch viel zusammengebrochen ist und ja keine Gruppenarbeit mehr möglich war“, resümiert Klamt. „Das sind schöne, aber auch herausfordernde Aufgaben.“

Für den 67-Jährigen selbst geht es dann zurück nach Himmelkron, wo er geboren ist. „Ich war dort auch mal Pfarrer“, berichtet Klamt, der wohl im Juli in Pegnitz verabschiedet werden wird und dann gerne schon im August in seine neue Wohnung umziehen würde.

Zurück in die Heimat

„Zurück zu den Ursprüngen“, fasst Klamt seine privaten Zukunftspläne zusammen. „Ich bin nicht so ein großer Freund von der Stadt, lebe lieber in ländlichen Strukturen.“ Außerdem sei er heimatverbunden, habe Familie sowie Geschwister in Bayreuth und wolle deshalb gerne in der Region bleiben. Wenn es seine Kraft zulasse, wolle er sich auch gerne weiter in der Region als Aushilfspfarrer einbringen – „soweit es halt geht.“ Er ist sicher: „Es ist besser jetzt aufzuhören, als sich durchmogeln.“

Und was sagen die Gemeindeglieder zu seinem vorzeitigen Ruhestand? „Einige werden froh sein und die anderen enttäuscht“, meint Klamt. Seine Stelle ist noch bis Mitte des Monats ausgeschrieben. „Da kann sich jeder Priester darum bewerben“, erläutert der 67-Jährige, der schon gespannt ist, wie viele Bewerbungen eingehen werden und wer letztlich sein Nachfolger wird. „Ich möchte ihm nicht in die Quere kommen“, betont Klamt. „Sonst entstehen doch Konkurrenzsituationen.“

Auch das sei ein Grund, warum der 67-Jährige die Stadt verlässt. „Und dann ist es auch leichter für mich.“

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