Pegnitzer feiert 100. Geburtstag

Von Klaus Trenz
Der Pegnitzer Gerhard Krüger feierte seinen 100. Geburtstag. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Geboren während des Ersten Weltkrieges, Schulabschluss während der Weltwirtschaftskrise, Hochzeit während des zweiten Weltkriegs, dann der Wiederaufbau: Gerhard Krüger hat das gesamte vergangene Jahrhundert erlebt.

 
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Große Familienfeier bei Familie Dräger in Pegnitz: Gerhard Krüger, Vater von Gerda Dräger hat am Samstag seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Mitten im Ersten Weltkrieg geboren

Gerhard Krüger wurde mitten im Ersten Weltkrieg im heute polnischen, damals deutschen Posen (polnisch Poznan) als dritter von vier Söhnen eines Schiffseigners und auf einem Schiff geboren. Der Schulbesuch war schwierig: Binnenschiffer waren ständig auf den Flüssen und Kanälen unterwegs. Die Kinder konnten nur zur Schule gehen, solange die Schiffe in den Häfen be- oder entladen wurden. Um ihm eine anständige Schulbildung zukommen zu lassen, brachten ihn sein Eltern in einem Heim für Schifferkinder unter. Solche Schifferkinderheime gibt es im Übrigen heute noch. Später besuchte Krüger die Mittelschule.

Das Ende seiner Schulzeit fiel in die Weltwirtschaftskrise, die mit dem Börsenkrach in New York 1929 begann und Deflation, massenhafte Arbeitslosigkeit und soziales Elend nach sich zog. Krüger entschloss sich damals, Berufssoldat zu werden – nicht ahnend, dass 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrechen würde. Schon nach Kriegsausbruch heiratete er in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Während der Kriegsjahre wurden sein Sohn und seine Tochter geboren.

Bei den Pionieren eingesetzt

Zunächst war Gerhard Krüger bei den Pionieren eingesetzt, danach kämpfte er bis zum Kriegsende für die Marine im Nordatlantik. Er überstand den Krieg unverletzt. Aber als ehemaliger Berufssoldat hatte er es nach dem Ende der Nazidiktatur schwer, in einem zivilen Beruf Fuß zu fassen. Es gelang ihm jedoch mit Fleiß und Hartnäckigkeit, sich als leitender Verwaltungssachbearbeiter hochzuarbeiten. Nach dem Berufsleben beschäftigte er sich unter anderem mit heimatkundlichen Themen.

Nach dem Tod seiner Ehefrau zog er von Nienburg an der Weser nach Pegnitz, zunächst zu seiner Tochter Gerda Dröger. Seit einigen Jahren lebt er im Brigittenheim. Der Jubilar erzählt gerne aus seiner Vergangenheit und verfolgt interessiert das Zeitgeschehen.

Zur Feier am Samstag waren die drei Enkelkinder mit ihren Partnern, fünf Urenkel und die Nichte mit Ehemann und zwei Töchtern gekommen. Der zweite Bürgermeister Wolfang Nierhoff gratulierte im Namen der Stadt.

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