Partnerschaft mit Siassi wird abgebrochen

Von Brigitte Grüner
Blick zurück: 1993 war eine Gruppe aus Siassi im Dekanat und präsentierte sich mit landestypischen Tänzen unter anderem beim Gemeindefest in Auerbach. Foto: red Foto: red

Die Partnerschaft des evangelischen Dekanats Pegnitz mit dem District Siassi in Papua- Neuguinea endete offiziell am 16. Oktober. Mit einer Enthaltung votierte die gesamte Dekanatssynode mit 51 anwesenden Stimmberechtigten für die Beendigung der Beziehungen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Leicht fiel diese Entscheidung nicht, und dennoch sahen die Mitglieder der Synode keine realistische Möglichkeit mehr, die Beziehungen aufrecht zu erhalten. Viele Jahre lang habe es großen Einsatz für die Partnerschaft gegeben, sagte Dekan Dr. Gerhard Schoenauer und erwähnte besonders den früheren Auerbacher Pfarrer Gerhard Scholze und seine Gattin Anita, die mit persönlichen Kontakten und Hilfslieferungen viel für die Gemeinden in Siassi getan hatten. Nach der Absage einer Reise nach Deutschland aufgrund organisatorischer Probleme (wir berichteten) habe sich sowohl die Pfarrkonferenz als auch der Dekanatsausschuss für ein Ende ausgesprochen.

Hohen Stellenwert

Der Missionsgedanke werde im Dekanat dennoch weiterhin hohen Stellenwert haben. Dekanatsmissionspfarrer Christoph Weißmann, der laut Schoenauer bei seinen Besuchen in Neuguinea viel Frust erlebt habe, gab weitere Erklärungen. Die Einladung einer Delegation aus Siassi sei ein letzter Versuch gewesen, die Beziehungen aufzufrischen und zu retten. Er habe den Eindruck, dass bei Besuchen in Neuguinea stets eine gewisse Aufbruchstimmung und herzliche Gastfreundschaft spürbar war. Danach ebbte die Begeisterung schnell ab und die Verantwortlich verloren die Partner aus dem Dekanat Pegnitz aus dem Blick. Bei seinem letzten Besuch 2015 habe er erfahren, dass bei den Kirchengemeinden keine Infos aus Deutschland ankamen. Auch eine Neuwahl im Dekanat Siassi im Herbst 2015 führte nur zu einem kurzen Aufflackern der Beziehungen. Es habe Grabenkämpfe gegeben, wer denn nun die Einladung nach Deutschland wahrnehmen werde.

Über den Tellerrand schauen

„Es ist wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Aber das ist nur gut, wenn jemand zurück schaut“, so Weißmann. Bei jeder gut gemeinten Geldspende breche in Siassi ein Streit aus, wofür das Geld verwendet wird. Der Missionsausschuss des Dekanats sei inzwischen völlig demotiviert, so der Plecher Pfarrer.

Kontakt haben momentan nur noch die Bläser. Bezirksobmann Matthias Öffner berichtete, dass Ende Oktober zwei Posaunenwarte aus Siassi im Dekanat erwartet werden. Es gebe in Siassi drei aktive Chöre. Das Bläserprojekt soll beim Besuch besprochen werden, so Öffner.

Mit einer Enthaltung wurde die Partnerschaft zwischen Pegnitz und Siassi offiziell zum 16. Oktober beendet. Für Siassi gespendete Gelder werden für andere Projekte der Mission verwendet. „Neues muss noch wachsen“, so der Dekan.