Das Programm der Linken nennt als Ziele unter anderem die Gründung einer Landeswohnungsgesellschaft, die mehr bezahlbare Wohnungen schaffen soll, und ein drittes beitragsfreies Kindergartenjahr. "Bildung muss für uns beitragsfrei sein", sagte die Parteichefin. Das gelte vom Kindergarten bis zum Masterabschluss. Zum Krieg in der Ukraine sagte Grosse-Röthig, "wir haben die Forderung an Putin, stoppen Sie sofort den Krieg". Die Linke setze sich auch für mehr Diplomatie ein.
Schwache Umfragewerte
Der Co-Vorsitzende der Linken, Christian Schaft, warf der AfD mit ihrem Partei- und Fraktionschef Björn Höcke vor, Thüringens Zukunft zerstören zu wollen. Der Linken gehe es um ein "Thüringen für alle", um stabile Verhältnisse nach der Landtagswahl im September. Ziel müsse sein, "die Blockade im Thüringer Landtag aufzulösen", sagte Linke-Fraktionschef Steffen Dittes. Er warf nicht nur der AfD, sondern auch der CDU vor, Entscheidungen im Parlament wie bei der Kontrolle des Verfassungsschutzes unmöglich zu machen.
Schaft forderte die Mitglieder der Linken auf, sich von den derzeitigen Umfragewerten nicht entmutigen zu lassen. "Es liegt an uns, dass das keine Wahlergebnisse werden." In Umfragen liegt die Linke bei Werten zwischen 15 und 17 Prozent und damit nur etwa halb so hoch wie bei der Landtagswahl 2019. Die CDU kommt in Umfragen derzeit auf 20 und 23 Prozent, die als rechtsextrem vom Verfassungsschutz eingestufte AfD auf Werte zwischen 31 und 36 Prozent.
BSW nur am Rand interessant
Die Gründung des Thüringer Landesverbandes des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) spielte auf dem Parteitag nur am Rand eine Rolle. Für die Linke sei BSW inzwischen "eine normale Mitbewerberin im politischen Prozess", sagte Grosse-Röthig. Für das BSW sei es nun aber entscheidend, ihr Verhältnis zur AfD zu klären.
Nach Angaben von Schaft gibt es inzwischen kaum noch Austritte bei den Linken, weil bisherige Parteimitglieder zum BSW wechseln wollten. Stattdessen gebe es bei der Linken eine Eintrittswelle, wie sie die Partei in Thüringen seit Jahren nicht mehr erlebt habe.