Je nischiger das Thema, desto eher lebt das Forum
Gegenüber den Social-Media-Platzhirschen punkten die Communitys mit mehr Tiefgang und Themenrelevanz. Auch hier wird eifrig diskutiert und kommentiert. Je nischiger das Thema, desto eher geht es im Forum zur Sache: «Wir merken ganz klar, dass hochspezialisierte Special-Interest-Themenseiten nach wie vor äußerst populär sind», sagt Woratschek.
Beliebt sind etwa Sportforen. Communitys wie sportiversum.de und spove.net können Sportlern dabei helfen, Trainingspartner oder Mannschaften in der Nähe zu finden. Body-Building, Laufsport, Fahrradfahren, Fußball oder Klettern, die Liste der vertretenen Sportarten ist lang. Die Plattformen unterscheiden sich vom Funktionsumfang deutlich. Wer in größeren Städten wohnt, hat bessere Chancen, fündig zu werden.
Autofans, Heimwerker und Bastler mögen Foren
Äußerst beliebt sind auch Autothemen. Wer sich für Autos und Motorsport interessiert, findet etliche Tuning-Portale, Oldtimer-Liebhaber-Foren oder Reparatur-Selbsthilfeseiten. Die Community motorscene.de etwa vereint viele Motorsport-Themen unter einem Dach. Autofans können hier Profile für ihre Autos anlegen, einen Terminkalender pflegen und sich in zahllosen Unterforen austoben. Über den internen Kleinanzeigenmarkt lassen sich Gebote, Gesuche oder Tauschgeschäfte einstellen.
Auch Heimwerker und Bastler kommen in Communitys auf ihre Kosten. Individuelle Klamotten selber nähen, Möbel aus Europaletten zimmern oder den heimischen Balkon zum Gemüsebeet machen - alles gerade schwer angesagt. Wer bei Youtube DIY eingibt, bekommt mehr als 78 Millionen Ergebnisse gelistet. Doch auch abseits der populären Online-Videoplattform finden sich aktive Online-Foren. Zum Beispiel selbst.de, eine Seite für Hobby-Bastler.
Abwanderung Richtung Facebook
«Unsere Community lebt, die Mitgliederzahlen wachsen, wenn auch die meisten Inhalte von wenigen Stammbesuchern generiert werden», erklärt Berno Delius vom Betreiber Bauer Xcel Media. Besonders beliebt im DIY-Bereich sind Möbel und Gartenprojekte. «Trotzdem spüren wir natürlich eine Abwanderung in Richtung Facebook, was aber auf Grund der regen Beteiligung im DIY-Forum nicht so ins Gewicht fällt.»
Auch Haustierhalter finden im Netz abseits von Facebook und Co Rat und Unterhaltung. Zum Beispiel auf der Seite zooclub.com, wo sie Profile für ihre Lieblinge anlegen können. Andere Nutzer können diese dann bewerten und kommentieren. Allerdings ist hier die Verschiebung zu Facebook sichtbar: Rund 100.000 Abonnenten hat die Seite von zooclub.com im Netzwerk, 13.000 tummeln sich direkt auf der Webseite.
Info-Kasten: Bei der Forensuche auf aktuelle Beiträge achten
Ob ein Forum noch aktiv ist, zeigt ein Blick auf die Themen- oder Beitragsliste. Sind die Datumsangaben hinter den Beiträgen größtenteils Wochen oder Monate alt, ist die Luft vermutlich raus.