Oberfrankens bester Kfz-Mechatroniker

Von Martin Sistig
Als bester Kfz-Mechatroniker Oberfrankens bestand Florian Lindner seine Gesellenprüfung. Foto: Andreas Harbach Foto: red

"Rund vier Monate habe ich jeden Tag nach der Arbeit ein bis zwei Stunden gelernt", sagt Florian Lindner. Und die Mühe hat sich gelohnt: Von 182 Gesellen ist er mit der Prüfungsnote 1,6 der beste Kfz-Mechatroniker Oberfrankens - und das trotz Prüfungsangst.

 
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Dass der 18-Jährige nach seinem qualifizierenden Hauptschulabschluss etwas Handwerkliches lernen wollte, stand für ihn von vornherein fest. In mehreren Praktika probierte er sich als Schreiner oder Industriemechaniker und landete dann bei Auto-Arneth in Aufseß Zochenreuth. Dort gefiel es ihm so gut, dass er seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker begann. "In einer freien Werkstatt kann man an allen Marken schrauben", sagt Lindner. Diese Vielfalt habe ihn überzeugt. Jetzt, nach seiner erfolgreichen Gesellenprüfung, arbeitet Lindner erstmal weiter in der Werkstatt. Die Arbeit macht ihm Spaß, Dreck und Öl seien ihm egal. "Dafür gibt es Wasser", sagt er salopp. Trotzdem möchte er später gerne in die Industrie wechseln. Eine eigene Werkstatt kommt für ihn nicht in Frage. "Zu viele Auflagen machen einen eigenen Betrieb sehr schwer", sagt der 18-Jährige. Nach einem Jahr Berufserfahrung kann er eine Weiterbildung zum Techniker machen und seinem Wunsch etwas näher kommen: einem Arbeitsplatz bei einem Automobilzulieferer.

An Autos schrauben würde Florian Lindner dann aber weiterhin: Seine Eltern besitzen einen Landwirtschaftsbetrieb und er kümmert sich um sämtliche Maschinen und Fahrzeuge sowie das Auto seines Bruders. Und auch ansonsten hilft er im elterlichen Betrieb in seiner Freizeit aus. "Ich will auch später nicht aus der praktischen Arbeit rauskommen", meint Lindner.

Sein Chef Karl-Heinz Arneth, der schon viele Lehrlinge erlebt hat, ist stolz auf Florian, der besser abgeschnitten hat als Auszubildende mit Abitur. "Man merkt, wenn jemand viel Interesse an seiner Arbeit hat", sagt der 55-Jährige. Er weiß aber auch, dass die Ausbildung in einer kleineren Werkstatt wie seiner viel Wert ist: "Florian durfte hier alles machen. Von der Unfallinstandsetzung bis zur TÜV-Überprüfung." In größeren Betrieben trügen die Azubis oft weniger Verantwortung.

Lindners Technikbegeisterung jedenfalls ist groß: Wo sich andere für die schicke Formgebung der neuen Modelle interessieren, kommt es für ihn auf Turbolader, neue Auspuffsysteme und Motoren an.

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