Die Ausstellung, sie wird am Sonntag eröffnet (11 Uhr), spannt einen weiten Bogen, von Batz‘ frühen Werken bis zu abstrakten Gemälden Mitte der 80er Jahre – mit einer bezeichnenden Lücke von zwölf Jahren.
Batz hatte ab 1929 am Bauhaus unter anderem bei Wassily Kandinsky und Paul Klee studiert und war Klee 1931 nach Düsseldorf gefolgt. Als die Nazis 1933 die dortige Akademie übernahmen, wanderte Klee in die Schweiz aus. Batz blieb, wurde zwar nicht verfemt, ans Malen aber – zumindest ans Ausstellen – war nicht mehr zu denken.
So arbeitete er im Betrieb seines Vaters, was ihn immerhin vor dem Kriegsdienst bewahrte. Er war dorthin zurückgekehrt, wo er als Künstler aufgebrochen war. Ein frühes Gemälde zeigt ihn im Stil der Neuen Sachlichkeit in der Werkstatt, auf einem Foto, das von diesem Bild gemacht wurde, erkennt man im Hintergrund Fabrikfenster und Werkbänke. In dem Gemälde, das im Kunstmuseum zu sehen sein wird, hat er dieses Interieur übermalt: Eine selbstbewusste Äußerung des autonomen Künstlers, der er von da an sein wollte.
Nach dem Krieg bei der Documenta
Erst nach dem Krieg hinterließ Batz Spuren in der Kunstgeschichte, als „maßgeblicher Vertreter des rheinischen Informel“ und Teilnehmer der Documenta in Kassel, wie in der Ankündigung des Kunstmuseums nachzulesen ist, als Exponent einer „formlosen“, nicht geometrischen abstrakten Kunst. Die Ausstellung zeigt viele dieser Werke, die Batz etwa auf Zeitungsseiten bannte, aber sie geht auch den Wurzeln Batz’ in der Moderne vor 1933 nach, in Werken, deren Formsprache sich später durchaus wieder zeigen kann – eine strikte Abfolge von Stilen lasse sich bei Batz nicht darlegen, sagt Katja Stolarow. So sieht man Fotos von zahlreichen Reisen, daneben Bilder, die scheinbar kaum vom selben Künstler stammen können.
Zu den letzten Bildern der Ausstellung gehört das besagte „Rotkäppchen“. Nicht unbedingt ein Käppchen, aber eben sattes Rot, in das man am liebsten eintauchen würde. Die späten Bilder Batz‘ mit ihren Farbflächen, meisterhaft gearbeitet, so dass sie ihre Zweidimensionalität fast zu sprengen scheinen. Sie sind nicht das schlechteste Argument, sich in den kommenden Wochen in dieser Ausstellung etwas mehr mit einer bedeutenden Kunstlandschaft zu beschäftigen, die auch einen Großen der oberfränkischen Szene prägte: Auch Caspar Walter Rauh studierte in Düsseldorf und hatte Kontakt mit dem Kreis um Klee.
Info: Ab Sonntag, 18. Februar, 11 Uhr, im Kunstmuseum: „Eugen Batz. Vom Bauhaus zum Informel.“