Neue Jugendstätte kostet drei Millionen

Von Peter Engelbrecht
Bald Geschichte: Die Jugendstätte in Haidenaab wird abgerissen. Der Neubau soll bis zu drei Millionen Euro kosten. Foto: Andreas Harbach/Archiv Foto: red

2,5 bis drei Millionen Euro wird der Neubau der Jugendstätte Haidenaab kosten, Pfingsten 2019 soll das Gebäude fertig sein. Das gab Christian Porsch, der Vorsitzende des Kreisjugendrings Bayreuth, bekannt. Die Zeit der Gemeinschaftsduschen ist dann vorbei.

 
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Die Jugendstätte ist im Besitz des Landkreises, betrieben wird sie seit 30 Jahren vom Kreisjugendring. Seitdem nutzen durchschnittlich 40 Jugendgruppen pro Jahr die Einrichtung. Doch sie ist mit den Gemeinschaftsduschen, bei Barrierefreiheit, Brandschutz und der energetischen Sanierung „in die Jahre gekommen“, erläuterte Porsch auf einer Informationsveranstaltung in Haidenaab. Eine Sanierung sei zu aufwendig, deshalb führe an einem Neubau kein Weg vorbei. Der Kreistag hatte das Vorhaben einstimmig beschlossen. Ein Teil der Kosten wird vom Landkreis finanziert, der Rest durch Zuschüsse des Bayerischen Jugendrings und einiger Stiftungen.

Nur noch 34 Betten

Die Jugendstätte soll weiter als Selbstversorgungseinrichtung betrieben werden, kündigte Porsch an. Die Zahl der Betten soll von bisher 44 auf 34 reduziert werden, alle Zimmer sind künftig mit Dusche und WC ausgestattet. Statt Acht-Bett-Zimmern wird es künftig nur nach vier Betten pro Raum geben. „Wir wollen stärker auf Schulklassen zugehen“, berichtete er. Die Gastwirte in Haidenaab sollen eingebunden werden und Essen mit anbieten. Der bislang nicht besonders stark genutzte Zeltplatz soll zu einem Outdoor-Spielgelände umgestaltet werden, das auch von den Bürgern in Haidenaab und Göppmannsbühl mitgenutzt werden kann. Auch die örtlichen Vereine werden die neue Jugendstätte mitbenutzen können.

Mit dem VGN-Ticket erreichbar

Der Kreistag stehe hinter dem Standort, bekräftigte der Speichersdorfer Bürgermeister Manfred Porsch. Der große Vorteil von Haidenaab sei die Erreichbarkeit mit einem VGN-Ticket per Eisenbahn. „Die behindertengerechte Ausstattung ist ganz wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Hauses“, zeigte sich Porsch überzeugt. Einrichtungen wie das Naturerlebnisbad Immenreuth und die Sportanlagen des ASV könnten von den Gästen genutzt werden. Der bisherige Hausmeister Reinhardt Schlöger wird auch die neue Einrichtung betreuen.

Einfache Bauweise

Stefan Brückner, Fachbereichsleiter Hochbau im Landratsamt Bayreuth, erläuterte Einzelheiten des Neubaus. Im Erdgeschoss werden sich die Funktionsräume befinden, im ersten Stock die Schlaf- und zwei Aufenthaltsräume. Ein Fluchtsteg ist im Ernstfall auch für Rollstuhlfahrer nutzbar. Brückner sprach von einer relativ einfachen Konstruktion mit Massivbauweise, Stahlbetondecken und Nagelbindern. Eine Gasheizung plus Wärmepumpe sind vorgesehen. Die Baukosten schätzte Brückner auf 2,5 bis 2,6 Millionen Euro, „das hängt davon ab, wie die Firmen ausgelastet sind.“ Ende März bis Ende April soll das alte Gebäude abgebrochen, ab Mai mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Grundfläche beträgt 900 Quadratmeter. Vom Komfort her ein Hotel

Komfort wie im Hotel

Die 20 Zuhörer aus Haidenaab zeigten sich froh, dass es einen Neubau mit örtlicher Mitnutzung gibt. Zu Bedenken, es könnte Parkplatzprobleme für Besucher der benachbarten Kirche geben, sagte Christian Porsch, neue Stellplätze würden geschaffen. Ein Einheimischer meinte, die Jugendstätte sei vom Komfort her einem Hotel ähnlich. Dazu Brückner: „Wenn wir das nicht bieten, kommt keiner. Selbst Vier-Bett-Zimmer sind schon problematisch.“

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