Neu im Kino: James Bond "Spectre"

 Foto: red

Bond, James Bond ist wieder unterwegs. Diesmal nicht im Namen Ihrer Majestät, sondern eher in eigener Sache. Im 24. Bond-Film "Spectre" trifft der Heimatlose ein weiteres Mal auf seinen ärgsten Erzfeind, schöne Frauen, wilde und schöne Gegenden dieser Erde und kämpft sich wie immer zurück ins Leben. Und ganz nebenbei gibt es in der Heimat Großbritannien noch eine Geheimdienst-Affäre aufzuklären, die überraschend aktuelle Bezüge zur gegenwärtigen Schnüffelei durch NSA und GCHQ hat. Der Kurier war bei der Premiere am Donnerstagabend. Die Kritiker diese Woche sind begeistert, wenn es auch kleine Einschränkungen gibt. Aber ein schlechter Sam-Smith-Song ist ja nicht relevant für die Handlung.

 
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Claudia Roberts (49), Bayreuth:

Für Bond-Fans ganz klar ein Muss!

Ich fand den Film sehr gut! Daniel Craig als James Bond ist unschlagbar. Ich habe mir ein bisschen mehr erwartet von Christoph Waltz. Und dass er öfters vorkommt. Der kam ja jetzt eigentlich erst zum Schluss richtig zum Zug. Seine Figur Franz Oberhauser war für mich nicht präsent genug. Warum die Monica Bellucci da mitgespielt hat, hat sich mir überhaupt nicht erschlossen. Um jetzt einfach nur eine Kuss-Szene in einem James-Bond-Film zu haben oder eine Bett-Szene? Etwas flach und ein bisschen wenig dafür, finde ich. Das hat auch für die Handlung jetzt keinen wirklich großen Effekt gehabt. Léa Seydoux als Madeleine fand ich klasse, die hat mir total gut gefallen. Hübsche Frau, passt gut zum James. Da kann man sich auch noch mehr vorstellen, vielleicht kommt die ja im nächsten Bond auch wieder.
Also insgesamt: Für Bond-Fans ganz klar ein Muss, der Film. Ein paar mehr Action-Szenen hätte ich mir noch gewünscht. Aber die, die es in „Spectre“ gibt, haben es in sich! Die sind sehr gut gemacht. Manchmal war das so, als wäre man fast in der Szene mit dabei. Also ich bin sehr begeistert und kann „Spectre“ nur empfehlen. Ein sehr unterhaltsamer Film.

 

Axel Walker (34), Bayreuth:

Das ist innerhalb der Bond-Reihe eine eigene Film-Reihe, das gefällt mir sehr gut.

Ich habe mir extra noch mal so weit ich konnte, alle Bond-Filme vorher angeschaut und mich riesig auf die Premiere von „Spectre“ gefreut. „Skyfall“ habe ich direkt den Abend vorher noch mal geschaut, man will ja vorbereitet sein. Mit drei Jahren Pause waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Aber sie wurden erfüllt. Ich bin begeistert! Okay, ein paar kleine Einschränkungen: Die Wackel-Kamera war schlecht, der Bond-Song war schlecht. Aber sonst alles super!
„Spectre“ spannt den Bogen zurück zu den anderen drei Craig-Filmen „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“ und „Skyfall“. Das ist also innerhalb der Bond-Reihe eine eigene Film-Reihe, das gefällt mir sehr gut. Bond-Fans werden hier echt Spaß haben. James Bonds größter Erzfeind Ernst Stavro Blofeld, der ja zuletzt im „Feuerball“-Remake „Sag niemals nie“ mit seiner weißen Katze auftauchte, wurde hier wieder eingeführt, das war schön, und das offene Ende führt natürlich dazu, dass wieder mehr Blofeld-Filme kommen können. Also insgesamt: Passt!
Was mir nicht so gut gefallen hat: Christoph Waltz als Bösewicht Franz Oberhauser. Okay, kann man machen. Aber Waltz kann auf jeden Fall mehr.

 

Kerstin Fritzsche im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Die aktuellen Bezüge mit Geheimdienst-Zusammenlegung und missbrauchter Überwachung sind sehr gut

Über 130 Minuten Spannung, Action und Unterhaltung pur. Der 24. und wieder mal teuerste Bond aller Zeiten ist ein Leckerbissen für Fans. Die In-den-Sessel-krall-Momente gibt es gleich ein paar Mal, aber auch herzhaft lachen nach britischem Humor ist des Öfteren angesagt. Der sonst so blasse, nerdige Q entwickelt Persönlichkeit und wird einem sehr sympathisch. Und die sentimentale, verletzliche, sehr persönliche Seite von Daniel Craigs Bond gefällt mir sowieso, von Anfang an. Ich konnte mir nur nach dem Tod von M gespielt von Judi Dench in „Skyfall“ nicht vorstellen, wie es damit weitergehen kann. Aber es kann, auch wenn man Dench doch sehr vermisst. Léa Seydoux glänzte ja bereits in „Blau ist eine warme Farbe“. Aber auch ihre emanzipatorisch angelegte Madeleine in „Spectre“ ist super und sehr zeitgemäß. Genauso die aktuellen Bezüge mit Geheimdienst-Zusammenlegung und missbrauchter Überwachung. Einziger Wermutstropfen: Christoph Waltz bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Da ist die weiße Katze bedrohlicher. Leere Hauptstädte ohne Verkehr nerven, aber Bond wäre nicht Bond, wenn der ganz normale Alltag realistisch wäre.

 

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