Nachbar stört sich an Live-Musik Getrübter Kerwa-Spaß

Andrea Franz
 Foto: red

Am Mittwoch wird in der Donndorfer Bierkneipe Gold’ner Pfau die Kerwa ausgegraben. Ein alter Brauch, den die Wirtin Edith Knauer (62) zünftig feiert. Weil sich ein Nachbar durch die laute Live-Musik gestört fühlt, soll nun um 23 Uhr Schluss sein. Knauer ist sauer.

 
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„Ich will doch gar nicht, dass bis 2 oder 3 Uhr nachts gespielt wird. Aber wenigstens am Freitag und Samstag bis 24 Uhr. Da habe ich doch die Bands gebucht“, seufzt die Wirtin des Gold’nen Pfaus, eine der letzten Kneipen in Donndorf. Von allen wird sie Edith genannt. Mittlerweile habe sie allerdings so viel Ärger und Anzeigen wegen Lärmbelästigung am Hals, dass sie die Nase gestrichen voll hat.

Problem nicht neu

Das Lärm-Problem ist keineswegs neu. Seit über zehn Jahren schon haben sich Edith und der schräg gegenüber wohnende Zahnarzt Thomas Hillmert in den Haaren. Grund des Streits sind lärmende Kneipengäste. In unregelmäßigen Abständen sei immer wieder Remmidemmi zu hören, so dass Hillmert und seine Frau nicht schlafen können. Knauer sei uneinsichtig und unternehme nichts dagegen, sagt Hillmert.

Für die Kerwa bekam Edith von der Gemeinde die Auflage, die Musik bereits um 23 Uhr zu beenden. Zu früh, findet Edith. Bei der Kerwa in Neustädtlein spiele schließlich auch bis nachts um 3 oder 4 die Musik.

Hopf und Hillmert legten die Zeit für Ediths Kerwa in einem Gespräch mit der Bürgermeisterin Sybille Pichl und dem Verwaltungsleiter Bernhard Brosig fest. „Bei der Kerwa in Neustädtlein feiert der gesamte Ort mit. Keiner beschwert sich. Das ist hier ein anderer Fall. Normalerweise könnten wir sogar verlangen, dass im Pfau schon um 22 Uhr Schluss ist“, sagt Pichl. Außerdem habe die Wirtin der vereinbarten Zeit bereits zugestimmt, sagt Brosig. „Ich weiß nicht, warum ihr die Zeit nun nicht passt.“

Verärgert

Sie sei mit der Abmachung absolut nicht einverstanden, sagt Edith verärgert. Schließlich gehe es darum, einen alten Brauch zu pflegen. „Die viele Arbeit macht mir ja nichts aus, aber wenn ich ständig geärgert werde, schon. Am liebsten würde ich alles hinwerfen.“

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Dienstagsausgabe (14. August) des Nordbayerischen Kuriers.

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