37 anerkannte Flüchtlinge leben in Bad Berneck
Das Thema Asylrecht können Mahmood und Mahbubeh erst mal abhaken. Das Paar aus Iran und ihr Sohn dürfen bleiben. Mahmood hatte eine Elektrofirma mit vielen Angestellten, führte Aufträge der Regierung aus. Doch die blieb ihm das Geld dafür schuldig. Als Mahmood nachhakte, gab es statt Geld Gefängnis, erzählt er. Er und seine Frau gehen in die „Schule“ (Integrationskurs), lernen Deutsch. Leute wie Kerstin Schröder und Doris Hofmann helfen ihnen beim Ausfüllen von Formularen und ihrem Sohn bei den Hausaufgaben.
Die Familie aus dem Iran gehört zu den inzwischen 37 anerkannten Flüchtlingen, die in Bad Berneck eine Wohnung gefunden haben, viele davon in der von Leerstand geplagten Oberstadt. Im Haus von Jörg und Kerstin Schröder, in dem im Erdgeschoss die Begegnungsstätte ist, wohnt eine syrische Witwe mit ihren sieben Kindern. „Wir bekommen die Rückmeldung, dass die Leute nach ihrer Anerkennung in Bad Berneck bleiben wollen, weil sie hier Unterstützung bekommen“, so Kerstin Schröder.
Manche vermieten an Flüchtlinge, andere nicht
Sie räumt aber auch ein, dass die in Bayern geltende Wohnsitzauflage eine Rolle spielt, bei dem im konkreten Fall anerkannte Flüchtlinge auf den Landkreis Bayreuth festgelegt sind. Bei der Wohnungssuche gebe es Vermieter, die umstandslos an Flüchtlinge vermieten. Und solche, die es unter keinen Umständen tun, „aber das ist bei weitem die Minderheit“, so Schröder.
Und dann gibt es Menschen wie Zainiddin. In seiner nordafghanischen Heimat hatte er ein Restaurant gehabt. Und nun lernt er Koch in einem Bad Bernecker Wirtshaus, nachdem er dort bei einem Praktikum einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Die Ausländerbehörde habe der Wirtin abgeraten, weil sein Asylantrag abgelehnt werden könnte und er die Lehre dann abbrechen müsste. Die Wirtin habe gesagt, „das kann mir mit einem deutschen Lehrling auch passieren, dass er abbricht“ und habe ihn eingestellt, erzählt Kerstin Schröder.
Zainiddins Antrag wurde abgelehnt, begründet auf 13 Seiten. Einige Bundesländer haben Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt. Bayern gehört nicht dazu. Nun unterstützen ihn die Helfer auf dem Rechtsweg. Zainiddin wirkt trotz seiner prekären Lage gefasst. Er ist dankbar und sagt: „Die Menschen in Deutschland haben mir immer geholfen.“
Kontakt zum Helferkreis
Der Flüchtlingshelferkreis ist noch offen für weitere Helfer. Kontakt: Kerstin Schröder, 0 92 73/50 27 15, Doris Hofmann 0 92 73/71 03, E-Mail: post@fluebb.de oder auf Facebook „Flüchtlingshilfe Bad Berneck“.