Moderne Schnitzeljagd: Mit dem Tablet durch Bad Berneck und Goldkronach

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Eine Schnitzeljagd der modernen Art ist neuerdings in Goldkronach zu erleben. Einzige Bedingung: ein funktionierendes Tablet. Und etwas Geduld

 
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So geht’s: Damit der „QR-Tour“ genannte Spaziergang beginnen kann, ist zuerst die entsprechende App im Internet herunterzuladen (www.qr-tour.de). Eine Verbindung zum Netz sei damit nicht mehr nötig, versprechen die Anbieter. Das Konzept entwickelte die Agentur It’s About Time, programmiert hat die App die TMT GmbH. Wer's nicht weiß: Eine App (von Applikation) ist ein Anwendungsprogramm mit einem bestimmten Nutzen. Und Tablet wird ein tragbarer, flacher Computer ohne ausklappbare Tastatur, dafür mit berührungsempfindlichen Bildschirm genannt.

Der Rundgang: Ein guter Ausgangspunkt für die Tour in Goldkronach ist das Schloss. An einem Pfosten vor dem Hofeingang ist das erste Schild zu sehen: Es ist rechteckig und Schwarz-Weiß, auf einem schwarzen Punkt steht eine Zahl – die Position des Standorts. Um den Code zu scannen, darf man das Tablet nicht zu nah dranhalten. Hat das Scannen geklappt, öffnet sich eine Seite wie in einem Buch, die alles über das Schloss verrät. Am rechten Seitenrand sind Reiter mit Zusatzinformationen: Zum Beispiel Videos, hier etwa von einer Installation an der Schlossfassade und einer Kellerführung. Ein virtueller Stadtplan zeigt die weiteren Stationen der QR-Tour: das Atelier Wunderlich, den Marktplatz, das Goldbergbaumuseum, die Felsenkeller in der Kellergasse und die Streuobstwiese.

Zum Ausprobieren klicken Sie sich einfach durch die Karte von Bad Berneck

Gefällt mir: Sich mit dem Tablet auf Entdeckertour zu begeben, ist lustig und mal was anderes. "Da ist der Punkt! Ich hab' ihn" rufen und schauen, was sich dahinter verbirgt, macht Spaß. Es empfiehlt sich also, nicht alleine loszuziehen. Sehr schön ist die Bildergalerie der Häuser am Marktplatz. Am besten, man macht sich gleich auf den Weg und sucht sie. Ein Verweis auf Johann Kießling verrät uns, dass er bereits ein Buch verfasste, über Goldkronacher Häuser und was sie erzählen. Der Spaziergänger erfährt über das gedruckte Wort hinaus in Bildern und Filmen etliches über die Stadtgeschichte, lokale Persönlichkeiten und nicht zuletzt die Feiern im Jahresreigen. Die Zoom-Funktion ist einfach zu bedienen, das Navigieren (oder blättern) hat man relativ schnell raus. Die QR-Tour ist also eine nette Spielerei und ermöglicht einen völlig anderen Blick auf die Stadt, sozusagen als virtuelle Ergänzung der Wirklichkeit.

Gefällt mir nicht: Leider ist der Rundgang in Goldkronach relativ schnell zu Ende. In der Nachbarstadt Bad Berneck gibt es mit 26 Stationen deutlich mehr zu erkunden. Um die App herunterzuladen, braucht es viel Zeit. Mehr als "einige Minuten", wie es eigentlich angekündigt wird. Gut, wenn man sich die Software bereits zu Hause geholt hat. Sonst könnte einem leicht nach über einer Viertelstunde der Geduldsfaden reißen. Nach gut 45 Minuten QR-Tour hängt sich die App in der Kellergasse leider auf. Am WLAN liegt es nicht, wie ein Griff zum Smartphone zeigt. Die App entfernen und neuladen? Wäre eine Möglichkeit, dauert mir aber zu lange. Lieber begnüge ich mich mit den Informationen auf der Geopunkt-Tafel.

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