Etwa dem Stromkabel, über das zur Sicherheit Energie vom Solardach seiner benachbarten Firma bereitsteht. Aber warm werden Fußbodenheizung und Brauchwasser in aller Regel auch ohne Nachbarschaftshilfe. Neben Sonnenstrahlen sorgt Erdwärme aus 85 Meter Tiefe für wohlige Temperaturen, zudem liefern zwei Hochleistungskollektoren auf der 25-Quadratmeter-Sonnenterrasse im 1. Stock zusätzliche Energie. "Seit ich hier wohne, habe ich null Euro für Strom, Gas oder Öl ausgegeben", betont der Hausherr.
Der Null-Euro-Rechnung stehen freilich etwa 60 000 Euro entgegen, die die Drehkonstruktion kostet. Aber Friedenstab wollte absolut unabhängig sein. Für das Gebäude selbst, das in Holzbauweise errichtet wurde, fielen dann Kosten an wie für jedes andere Haus auch. "Da kommt es auf die Ausstattung an", sagt er.
Friedenstab hat alle Fenster und Türen dreifach verglasen lassen. "Wärme soll rein, aber nicht raus", erklärt er. Türen führen von jedem Raum im Erdgeschoss nach draußen.Für frische Luft muss nicht gelüftet werden. Verbrauchte Luft gelangt über einen Kreuzwärmetauscher ins Freie und erwärmt dabei gleichzeitig die kühle Frischluft, die hereinströmt.Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Belüftung, auch einen Filter für Pollengeplagte gibt es. LED-Lämpchen sind in dem Energiesparhaus natürlich Pflicht, der Hausherr sammelt auch Regen fürs Brauchwasser.
Die Reaktionen auf den unkonventionellen Rundbau fallen durchwegs positiv aus. "Die Leute wollen immer ganz viel wissen", sagt der 52-Jährige, dessen Drehhaus in dieser Konstruktion nur noch einmal in Deutschland existiert, wie er anmerkt. Mit den Nachbarn versteht er sich gut, versichert der Rödentaler augenzwinkernd, es gebe keinen Grund, sich wegzudrehen. Dem Lauf der Sonne hat er sich dennoch schon widersetzt: "Im August war es stellenweise so heiß, da musste ich die Panoramascheiben in den Schatten drehen."