Millionen-Investition Brose steht zum Standort Coburg

So soll das neue Logistikzentrum des Automobilzulieferers Brose in Coburg aussehen. Die Bauarbeiten dafür haben bereits begonnen. Foto: Werkfoto/Brose

Das Unternehmen setzt die angekündigten Millioneninvestition an seinem Stammsitz um. Das stellt der Automobilzulieferer klar.

 
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Brose hält trotz aktuell schwieriger wirtschaftlicher Lage in der Automobilindustrie an den geplanten Baumaßnahmen in Coburg fest. Das erklärte das Unternehmen am Donnerstagabend nach der Sitzung des Coburger Stadtrats, in dem über den Brose-Masterplan 2030 diskutiert worden war.

Mit den Investitionen richte der Automobilzulieferer den Standort für die Zukunft aus. Das Familienunternehmen schaffe damit die Voraussetzungen, um den Coburger Mitarbeitern vergleichbar attraktive Arbeitsplätze und Außenflächen zu bieten, wie dies beispielsweise in Bamberg der Fall sei, heißt es in der Pressemitteilung

Vier Neubauten

Bis 2025 sollen in Coburg vier Neubauten entstehen und zwei Bestandsgebäude saniert werden. Ein Parkhaus an der Bamberger Straße stehe Beschäftigten bereits zur Verfügung, der Garagenbetrieb werde noch in diesem Jahr fertiggestellt. Im April haben die Bauarbeiten für ein Logistikzentrum an der Dieselstraße begonnen. An der Bamberger Straße seien Neu- und Umbauten für eine Kunststofffertigung und 3D-Druckanlagen geplant. Auf dem Areal zwischen Max-Brose-Straße und Bamberger Straße sollen zwei Verwaltungsgebäude saniert werden.

Zudem seien auf den drei Brose-Grundstücken im Coburger Süden umfangreiche Grünanlagen von insgesamt 30 000 Quadratmetern vorgesehen. Der Baumbestand wachse um 95 weitere Hainbuchen auf mehr als 200 Bäume an.

Für ein weltweit einheitliches Erscheinungsbild von Brose sollen acht Linden an der Ecke Bamberger-Straße/Ernst-Faber-Straße durch neun Meter hohe Hainbuchen ersetzt und elf Platanen an der Bamberger Straße zurückgeschnitten werden. Insgesamt sei geplant, den Grünflächenanteil auf dem Werksgelände von Brose gegenüber 2020 um 61 Prozent zu erweitern.

Die acht Linden waren am Donnerstag in der Sitzung des Coburger Stadtrats ein Streitpunkt, um den sich eine fast einstündige Diskussion entwickelte. Die Fraktion der Grünen wehrte sich dagegen, die acht Bäume, die auf einem städtischen Grundstück in der Südstadt stehen, den Brose-Plänen zu opfern.

Kritik vom Bürgermeister

Davon könne keine Rede sein, betonte Baureferentin Mechthild Neumann. Die Linden könnten an eine andere Stelle versetzt werden. Dies sei technisch möglich, allerdings teuer. Hier werde man in weitere Verhandlungen mit Brose gehen.

Das bestätigte Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU), der die Stadtratssitzung in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Dominik Sauerteig (SPD) leitete. Hartan untermauerte die Darstellung der Baureferentin und betonte, vom Fällen der Bäume habe niemand in der Verwaltung gesprochen.

Zudem zeigte sich der Bürgermeister verwundert darüber, dass der Stadtrat leidenschaftlich über acht Bäume debattierte, die Millionen-Investition von Brose an seinem Stammsitz, die Bedeutung als Arbeitgeber in der Region und die Wirkung für den Standort jedoch nicht thematisiert wurden.

Das unterstrich Andreas Engel (CSU), der auch Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Coburg ist. Es sei, so Engel, keinesfalls selbstverständlich, dass ein Unternehmen in schwierigen Zeiten, in denen sich dessen Branche befinde, eine solche Investition in seine Zukunft tätige, und dies in Coburg. Dazu komme, dass das Unternehmen die Zahl der Bäume und die Größe der Grünflächen in der Südstadt entscheidend vermehre und vergrößere. Auch das sei keine Selbstverständlichkeit.

Die deutliche Stadtratsmehrheit begrüßte das Brose-Projekt. Das Gremium sicherte dem Unternehmen zu, „die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Coburg und der Firma Brose auf allen Ebenen fortzusetzen, um den ehrgeizigen Zeitplan zur Verwirklichung der Maßnahmen einhalten zu können“.

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