Dann kam Donald Trump ins Weiße Haus - und seitdem scheint das einst harmonische transatlantische Verhältnis unreparierbar zu sein. Derzeit hat der amerikanische Präsident einen Botschafter in Berlin, der in kurzen Abständen immer wieder Öl ins Feuer gießt. Richard Grenell griff nun einen nicht sehr geschickten Talkshow-Auftritt des deutschen Wirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) auf, um der Bundesregierung pauschal eine Beleidigung der USA zu unterstellen. Laut Grenell hat Altmaier im Streit um Huawei die Amerikaner mit ihrem Geheimdienst NSA mit den chinesischen Ausforschungsmethoden gleichgesetzt. In der NSA-Affäre habe Deutschland schließlich auch keinen Boykott gegen die USA verhängt, so Altmaier, also brauche es nun auch keinen Bann gegen den chinesischen Mobilfunkriesen Huawei geben, wenn der im superschnellen 5G-Netz berücksichtigt werden wolle. Deutschland steckt zwischen USA und China in einem schrecklichen Dilemma, den weltumspannenden Daten-Kraken kann es sich gar nicht mehr entziehen. Aber eines stimmt hoffnungsvoll: Viele Amerikaner und Deutsche pflegen ihre Freundschaft. Und hoffen auf bessere Zeiten in den politischen Beziehungen.