Der Jahresbericht von Amnesty International kommt zu unrechter Zeit. Denn, mit bitterer Ironie darf man's vermerken, wen in den Industriestaaten interessiert es schon, dass es den Ärmsten der Armen immer schlechter geht, wenn man selbst mit dem Rücken zur Wand steht? Dabei gehört beides zusammen. Die Verschlechterung der humanitären Situation in der Dritten Welt hat ja ihre Ursache in der Weltwirtschaftskrise. Doch während man sich in West- und Mitteleuropa sowie in Nordamerika wegen der Konjunkturflaute um Arbeitsplätze sorgt, brechen in den Entwicklungs- und in den Schwellenländern bereits alle Dämme.