Mehr Unterstützung für die Caritas – Auch die evangelische Kirche bringt sich ein Katholische Kirche verstärkt Asylhilfe

Von Sarah Bernhard
Sowohl katholische als auch evangelische Kirche wollen die Caritas, und damit die Asylsozialberatung stärker unterstützen. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche will sich stärker für Flüchtlinge im Landkreis engagieren. Mit Personal. Und mit Geld. Ein Projekt liegt ihnen besonders am Herzen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. 

 
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Die katholische Kirche

Wegen der vielen Flüchtlinge sei die Kirche nun stärker gefordert, sagt der stellvertretende katholische Dekan Bernhard Simon. Dekanatsrat und Pastoralkonferenz haben deshalb mehrere Maßnahmen beschlossen.

Räume: Die Pfarreien sollen leerstehende Räume ans Landratsamt melden. Nicht nur Wohnungen, sondern auch Plätze für Kleidersammlungen oder Sprachkurse.

Ehrenamtliche Helfer: Die Kirche startet einen Aufruf für ehrenamtliche Helfer. „Die Caritas braucht zum Beispiel Transporthelfer, weil sie mit der Kleiderkammer umziehen muss“, sagt Simon.

Finanzielle Unterstützung: Das Dekanat ermuntert Gläubige zu spenden.

Die Caritas

Simon betont, dass sich die Kirche schon stark für Flüchtlinge engagiere: über die Caritas. „Das ist die soziale Stelle der Kirche, deswegen kann man das nicht trennen.“ Auch hier soll etwas passieren: Die Asylsozialberatung soll fünf zusätzliche Stellen bekommen.

Der Freistaat bezuschusst sie zu 80 Prozent. Für den Rest hofft die Caritas auf einen Teil der 1,5 Millionen Euro, die die Erzdiözese Bamberg für Flüchtlingsbetreuung zur Verfügung stellt. „Wenn die Pfarreien um Hilfe gebeten werden, werden sie ebenfalls helfen“, sagt Simon.

Auch die evangelische Kirche will Geld in die Hand nehmen. „Die Asylsozialberatung macht die Caritas stellvertretend für die Kirche insgesamt“, sagt Hans Peetz, evangelischer Dekan in Bayreuth. Die evangelische Landeskirche habe bis 2016 20 Millionen Euro in Aussicht gestellt, von denen auch der Landkreis profitieren soll.

Die evangelische Kirche

Darüber hinaus tut auch die evangelische Kirche einiges:

Räume: Platz für Erstaufnahme- oder Übergangseinrichtungen habe die Kirche nicht, sagt Peetz: Ihre Gebäude sind zu klein. Die Pfarreien prüften, ob sie für anerkannte Flüchtlinge geeignet sind.

Ehrenamtliche Helfer: An allen Unterkünften gebe es auch christlich motivierte ehrenamtliche Helfer, sagt Peetz. Manchmal in die bestehenden Helferkreise integriert, wie in Warmensteinach. Manchmal getrennt, wie in St. Georgen.

Kirchenasyl: Die meisten Kirchenasyle im Landkreis seien erfolgreich gewesen.

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Im August hat der evangelische Jean-Paul-Verein die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Jean-Paul-Stift übernommen. Jetzt kam unter anderem die Betreuung in Betzenstein dazu.

Soforthilfe: Die Landeskirche hat eine Million Euro aus dem Jahr 2014 übrig. Sie könnten für besonders dringliche Maßnahmen verwendet werden, die nicht Aufgabe der Kommunen sind, sagt Regionalbischöfin Dorothea Greiner.

Das sagen die Helfer

Beide Kirchen seien immer offen für Anfragen gewesen, sagt Dolores Longares-Bäumler von der Asylsozialberatung der Caritas. Dadurch, dass jetzt so viele Neuankömmlinge dezentral untergebracht würden, habe sich die Situation verändert. „Deshalb ist es wichtig, dass die Kirchen sich jetzt aufgerufen fühlen, aktiv was zu tun.“

„Die Kirchen bemühen sich“, sagt auch Anna Westermann, Vorsitzende des Vereins Bunt statt Braun, und sie sei froh über jegliche Unterstützung. „Wir hätten uns das aber früher gewünscht.“

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