Mehr Polizeipräsenz in der Silvesternacht

Feuerwerksraketen explodieren in der Silvesternacht über der Innenstadt von München (Bayern). Archivfoto: Peter Kneffel/dpa Foto: red

Feiernde Menschenmassen an Silvester sind angesichts des Berliner Terroranschlages zur Weihnachtszeit für die Sicherheitsbehörden eine Herausforderung. Die Polizei schickt mehr Beamte auf die Straßen. In Passau muss das Partyvolk dennoch vor der Terrorgefahr weichen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Nach dem Terroranschlag in Berlin müssen sich die Partyfreunde in Bayern an Silvester auf mehr Polizeipräsenz einstellen. In München sei das Sicherheitskonzept nochmals überprüft und neu konzipiert worden, teilte ein Polizeisprecher mit. So werde die Polizei sichtbar, wachsam und sensibel unterwegs sein. Konkrete Hinweise auf eine Terrorgefährdung liegen landesweit aber nicht vor. Das Jahr 2016 hatte in der Landeshauptstadt mit einer Terrorwarnung begonnen, unter anderem wurden damals zwei Bahnhöfe gesperrt.

Keine Feier auf der Marienbrücke

An Silvester zieht es viele Menschen rund um Mitternacht auf die Straßen. Im Freistaat muss sich das Partyvolk lediglich in Passau einschränken. Das Ordnungsamt hat sich in Absprache mit der Polizei entschlossen, die freie Silvesterfeier auf der Marienbrücke heuer nicht zu dulden. «Bei den gegebenen äußeren Umständen erachten wir es als unsere Pflicht, nicht leichtfertig unübersichtliche Situationen zu provozieren», sagte der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD). In den vergangenen Jahren hatten sich stets mehrere Hundert Menschen zum Jahreswechsel auf der Innbrücke getroffen. Ansonsten wird es in Niederbayern nach Angaben des zuständigen Polizeipräsidiums keine zusätzlichen Straßensperren geben.

Tollwood-Party wie immer

Auch eine der größten Silvesterpartys in Bayern auf dem Tollwood-Festival auf der Münchner Theresienwiese findet ohne nennenswerten Einschränkungen statt. Die Polizei habe nach dem Anschlag in Berlin ihre Präsenz ohnehin schon aufgestockt, sagte eine Sprecherin des Festivals. Zudem sei das Gelände seit Jahren komplett umzäunt und die erwarteten rund 6000 Gäste müssten mit Taschenkontrollen rechnen.

Bundespolizei ist im Einsatz

Die Bundespolizei wird nach Angaben vom Donnerstag verstärkt an Bahnhöfen und in S-Bahnen in der Landeshauptstadt unterwegs sein. Die Entscheidung über die personelle Aufstockung sei vor dem Anschlag in Berlin getroffen worden. «Wir hoffen auf eine fröhliche und friedliche Silvesterfeier», sagte Polizeidirektor Jürgen Vanselow. «Durch eine starke Präsenz wird die Bundespolizei dazu beitragen, dass Münchner sicher und gelassen das neue Jahr begrüßen können.»

Kaum Straßensperrungen

In Nürnberg, Bamberg, Würzburg und Augsburg sind nach städtischen Angaben keine Einschränkungen oder Straßensperren geplant. «Natürlich haben die Vorfälle in Berlin die Kollegen beeinflusst und sensibilisiert. Das Sicherheitskonzept wurde aber nicht komplett geändert», sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, Thomas Rieger.

In Regensburg sind wie in den Jahren zuvor einige Straßen in der Altstadt für den Kraftverkehr sowie die Steinerne Brücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Dies sei aber keine Folge der Terroranschläge in Berlin, sondern seit Jahren Teil des Sicherheitskonzeptes der Domstadt, sagte eine Stadtsprecherin.

Historische Anlagen nicht zugänglich

Einschränken müssen sich aber die Fans von Feuerwerken an Silvester. Aufgrund von erhöhter Brandgefahr werden einige historische Anlagen in Bayern in der Silvesternacht gesperrt. Und rund um die Schlösser, Burgen und Residenzen darf keine Feuerwerk abgebrannt werden. Zudem gilt an einigen historischen Orten und Altstadtplätzen ein Glas- und Flaschenverbot.

dpa/lby

Autor

Bilder