Medizincampus Die ersten Studenten in Bayreuth ab Ende 2021

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Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

MÜNCHEN/BAYREUTH. Zum Wintersemester 2021/22 werden am Klinikum und an der Universität Bayreuth erstmals Medizinstudenten ausgebildet. Diesen Zeitpunkt nannte Wissenschaftsministerin Marion Kiechle am Dienstag im Ministerrat.

 
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Nach dem Konzept zur Einrichtung eines "Medizincampus Oberfranken", das im Februar 2019 endgültig beschlossen werden soll, werden die Studierenden zunächst ab dem Wintersemester 2019/20 für vier Semester an der Universität Erlangen sein, um dann ihren zweiten Studienabschnitt in Kooperation von Universität und Klinikum in Bayreuth fortzusetzen. Der Freistaat übernimmt die jährlichen Kosten für Medizinerausbildung in Höhe von 36 Millionen Euro, zudem sind 44 Millionen Euro für den Bau eines Lehr- und eines Forschungsgebäudes in Bayreuth vorgesehen.

Haun: Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Medizincampus

Nach Einschätzung Kiechles wird der Medizincampus Oberfranken dem regionalen Ärztemangel entgegenwirken. "Wer in Bayreuth studiert hat, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit auch dort oder im Umland ärztlich tätig werden", meinte Kiechle. Zudem könne damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Oberfranken und eine Steigerung der Attraktivität des Klinikums Bayreuth verbunden sein. Für die Ärzteausbildung am Medizincampus Oberfranken werden nach Angaben Kiechles 30 klinische Professuren und zehn "Profilprofessuren" mit den Schwerpunkten öffentliche Gesundheit und Digitalisierung geschaffen.

Klinikumsgeschäftsführer Joachim Haun bezeichnete die Zustimmung im Kabinett als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Medizincampus Oberfranken. „Damit kann der Zeitplan des Projektes ohne Verzug fortschreiten.“ Die Inhalte des Konzeptes, das dem Ministerrat vorlag, entsprachen laut Haun dem, was Vertreter der medizinischen Fakultät der Universität Erlangen, der Universität Bayreuth und des Klinikums Bayreuth in einer gemeinsamen Projektgruppe erarbeitet hatten.

Uni-Präsident erwartet bessere medizinische Versorgung in Oberfranken

Stefan Leible, Präsident der Uni Bayreuth, zeigt sich erfreut über die Entwicklung: "Hier entsteht eine wichtige Infrakstruktur, die aktiv dem Ärztemangel entgegen wirkt und langfristig auch die medizinische Versorgung in Oberfranken verbessert. Wir haben hier besondere Kompetenzen, weil wir als Universität Bayreuth in Oberfranken, einer exemplarisch ländlichen Region, stark vernetzt sind." 

An der Uni Bayreuth habe die interdisziplinäre Arbeit in den Studiengängen Tradition, wogegen fachübergreifendes Studieren in der Medizin noch kaum Einzug gehalten habe. Doch an der Uni Bayreuth soll das anders werden. Man wolle die Interdisziplinarität "in den Medizincampus Oberfranken einbringen."

Am Ende 600 neue Studienplätze

Als wichtigen Schritt für eine gute Zukunft der Stadt und der Region bezeichnet die Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe die heutige Mitteilung der Bayerischen Staatsregierung, dass der Medizincampus Oberfranken bereits zum Wintersemester 2019/2020 an den Start geht. Mit dem Umstand, dass künftig das Klinikum Bayreuth an der Ausbildung von Medizinern beteiligt sei, werde der Gesundheitsstandort Bayreuth weiter gestärkt.

Auf das gesamte Studium der Humanmedizin gerechnet, schaffe der Medizincampus Oberfranken nach Angaben von Wissenschaftsministerin Kiechle 600 zusätzliche Studienplätze.

jum/mki/ue

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