Viele Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen, sagte ein junger Mann dem Sender CNN. Die Konzertbesucherin Cari Copeland Pearson sagte der Nachrichtenagentur dpa: «Wir krochen über Tote.» Sie habe viele Schüsse gehört, vermutlich aus einem automatischen Gewehr. Ein weiterer Augenzeuge sagte CNN: «Menschen begannen, wie Fliegen zu fallen». Viele hätten sich zu Boden geworfen, um sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen.
Nichts über deutsche Opfer bekannt
Das Auswärtige Amt konnte am Montagvormittag noch keine Auskunft darüber geben, ob unter den Opfern deutsche Staatsbürger sind. «Unsere Kolleginnen und Kollegen der Botschaft Washington sind in engem Kontakt mit den US-Behörden und versuchen, Informationen zu sichern», hieß es.
Der Gouverneur von Nevada, Brian Sandoval, sprach auf Twitter von einer tragischen und abscheulichen Gewalttat. «Unsere Gebete gelten allen, die von diesem feigen Akt betroffen sind.»
Einzelne Flüge umgeleitet
Die Polizei rief die Bevölkerung kurz nach den Schüssen per Twitter dazu auf, die Gegend nahe der Meile voller riesiger Casinos sowie dem Flughafen zu meiden.
Sie schrieb auch, dass einige Flüge, die eigentlich auf dem nahe gelegenen Flughafen der Stadt landen sollten, umgeleitet wurden. Der bekannte Boulevard der Metropole, der sogenannte Strip, wurde zeitweise voll gesperrt.
Update 14.00 Uhr
Offenbar hat sich die Polizei einen Schusswechsel mit dem Täter geliefert. Über Twitter meldet sie, dass zwei Polizisten im Einsatz durch Schüsse verletzt wurden.
Update 14.46 Uhr
Wie die Polizei auf Twitter mitteilt, sind ungefähr 406 Personen in Krankenhäuser gebracht worden.
Update 15.25 Uhr
Der mutmaßliche Todesschütze von Las Vegas, Stephen P., hat sich nach Angaben der Polizei wohl selbst getötet. «Wir glauben, dass er sich selbst das Leben genommen hat, bevor wir eingedrungen sind», beschrieb Bezirkssheriff Joseph Lombardo die Szene am Montag. Der 64-Jährige soll von einem Gästezimmer im 32. Stock des Mandalay Bay Hotels im Zentrum von Las Vegas in das Publikum eines Musikkonzertes geschossen haben. Mehr als 50 Menschen starben, mehr als 400 wurden verletzt. Nach Angaben von Lombardo hatte der Schütze mehr als zehn Gewehre gehortet.
Update 17.40 Uhr
Die Polizei spricht jetzt von 58, möglicherweise 59 Toten. Außerdem sprechen die US-Behörden mittlerweile von 515 Verletzten. Man rechnet damit, dass diese Zahl noch weiter ansteigt. Die Polizei fordert die Menschen in den USA auf, Blut zu spenden, um die Opfer der Attacke versorgen zu können.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat das Massaker von Las Vegas für sich beansprucht. Allerdings sagte ein Sprecher der US-Bundespolizei FBI bei einer Pressekonferenz, dass es aktuell keine Hinweise gebe, dass der IS oder eine andere internationale Terrororganisation etwas mit der Tat zu tun habe.
Die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen. Medienberichten zufolge befinden sich zwölf Verletzte in einem kritischen Zustand. Eine Sprecherin der Uniklinik von Las Vegas sagte dem Sender CBS, das Krankenhaus habe 104 Verletzte aufgenommen. Von ihnen seien noch zwölf in kritischem Zustand. Wie viele Verletzte noch schwerst verletzt in anderen Krankenhäusern liegen, war zunächst unklar.
Acht Patienten hätten nach der Ankunft in der Uniklinik wegen schwerer Schussverletzungen sofort notoperiert werden müssen, sagte Danita Cohen, Sprecherin des University Medical Center of Southern Nevada.
dpa/mki/igl