Bier von Leikeim in der Kulmbacher Kommunbräu? Mit der Vorstellung tun sich etliche Gäste schwer. Es gab am 1. Mai welche, die sind schlicht wieder gegangen, als sie hörten, dass es kein Kommun-Bier gibt. Ein Fahrradfahrer zum Beispiel hat sich mittag direkt umgedreht und den spärlich besetzten Biergarten verlassen. Andere sind zur „Biertreppe“ hinters Gebäude gegangen und haben sich ihren Maibock oder ihr Bernstein dort geholt. Anteilseigner der vor 30 Jahren gegründeten Genossenschaftsbrauerei nehmen die gegenwärtigen Umstände auch nicht einfach hin. „Das tut mir im Herzen weh“, sagt einer, der selbst auch von Anfang an dabei ist. Braumeister Alexander Matthes schmerzt es vermutlich noch mehr. Schließlich ist er es, der die Biere herstellt, mit denen die Kommunbräu weit über Kulmbach hinaus bekannt geworden ist. „Als Braumeister blutet mir das Herz“, schreibt er. Normalerweise bereite er einen 1. Mai vor, um sein Bierauszuschenken, die Menschen glücklich zu machen, seine Braukunst zu zeigen. „In diesem Jahr den Bierhahn abzudrehen war für mich ein sehr emotionaler Akt. Ist der Maibock doch gerade das Bier, das ich zusammen mit meinem Vater entwickelte und als erstes Bier 1995 der Genossenschaft vorstellen durfte. Dass es ausgerechnet dieses Bier ist, das nicht mehr in den Ausschank kommt, trifft mich persönlich sehr hart.“