M+E-Tarifverhandlungen IG Metall startet zweite Streikwelle

red
Die IG Metall ruft bereits in den frühen Morgenstunden Arbeitnehmer zum Streik auf. Foto: dpa/Jan Woitas

131 Betriebe sind zum Ausstand aufgerufen. IG-Metall-Bezirkschef Johann Horn sagt: „Wir werden jetzt die Arbeitgeber zur Bewegung am Verhandlungstisch drängen.“

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall für diesen Dienstag bayernweit die Beschäftigten in 131 Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. Die Audianer versammeln sich zusammen mit den Beschäftigten der weiteren Metall- und Elektrobetriebe der Region Ingolstadt zu einer gemeinsamen Warnstreik-Kundgebung. Auf der Audi-Piazza erwartet die IG Metall eine fünfstellige Teilnehmerzah, wie die Industriegewerkschaft laut Mitteilung schreibt. Auch im Münchner BMW-Werk legen die Produktionsbeschäftigten gemeinsam mit weiteren Betrieben für zweieinhalb Stunden die Arbeit nieder und ziehen zu einer großen Kundgebung vor das Werk. Allein in Nürnberg beteiligen sich demnach 37 Betriebe an einer fast dreistündigen Arbeitsniederlegung mit drei Demozügen und einer gemeinsamen Großkundgebung. Auch in Schweinfurt gibt es zeitgleiche vierstündige Warnstreiks von acht Betrieben, darunter ZF, Schaeffler, SKF und Bosch Rexroth. Die dortigen Beschäftigten versammeln sich ebenfalls zu einer großen Kundgebung.

Bei BMW in Dingolfing treffen sich die Auszubildenden zu einem Azubi-Warnstreik. Weitere zentrale Warnstreik-Kundgebungen mit jeweils mehreren Betrieben gibt es in Weißenburg, Pegnitz, Marktheidenfeld, Alzenau und Weilheim.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Die Beschäftigten haben erkannt, dass die Arbeitgeber sie mit einer Hinhaltetaktik hinters Licht führen wollen. Entsprechend groß ist ihre Verärgerung. Mit einer massiven zweiten Warnstreikwelle werden wir jetzt die Arbeitgeber zur Bewegung am Verhandlungstisch drängen.“

Der Arbeitgeberverband VBM hatte laut IG Metall in der vierten Tarifverhandlung immer noch keine Prozentzahl für eine Entgelterhöhung angeboten. Die IG Metall fordert für die rund 855000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

In Oberfranken sind unter anderem die Beschäftigten bei KSB, Glen Dimplex in Kulmbach, Kennametal in Mistelgau, Klubert & Schmidt in Pottenstein, ABM in Marktredwitz und ZF in Bayreuth zum Streik aufgerufen. Im Stahl- und Drahtwerke Röslau ist für 9.15 Uhr ein Warnstreik mit Demozug und gemeinsamer Kundgebung angekündigt. Bei FTE-Valeo in Ebern und Waasner in Forchheim sollen die Schichten früher Schluss machen.

Bilder