Die neue Transportdrohne schafft den Angaben zufolge ein Lastgewicht von bis zu 6,5 Kilogramm und maximal 45 Minuten Flugdauer. Ein Tempo von höchstens 65 Kilometern pro Stunde sei machbar, zur Sicherheit sei ein Fallschirm eingebaut. Die Akkus können mit Ökostrom betrieben werden. Die Luftlinie sei immer die kürzeste, das Ganze besonders effizient, zeit-, kosten- und personalsparend. Genaue Angaben zu Lieferpreisen machten die Unternehmen zunächst nicht. Notfallservices für eilige Teile seien aber teurer als regelmäßig vereinbarte Lieferungen, hieß es.
Viele Experten sehen grundsätzlich große Chancen und Einsatzmöglichkeiten in Deutschland für viele Bereiche. Der Verband für unbenannte Luftfahrt, UAV DACH, spricht von einem "wichtigen Meilenstein". Die drei Partner aus NRW sehen eine "Transport-Revolution in der Luft" angestoßen.
Warum ausgerechnet Lüdenscheid?
Die Stadt liegt inmitten von Südwestfalen, einer der wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Und Lüdenscheid ist drastisch vom Rahmen-Brückendesaster an der A45 betroffen. Wegen der Autobahnunterbrechung gehören Verkehrschaos und Lieferverzögerungen zum Alltag, hohe Umsatzeinbußen werden beklagt. Die Zukunft der Logistik liege in der Luft, meint Schröder. Probleme würden einfach überflogen, sagt Geschäftsführer Norman Koerschulte. Für die erste Route von gut einem Kilometer habe Auriol nur zwei Minuten gebraucht. Die Koerschulte Group will den Luft-Service aus der Luft möglichst vielen seiner rund 3000 Kunden aus Industrie und Handwerk anbieten - und dann auch darüber hinaus.
Es geht noch mehr - Ausbau ist geplant
Dem Experten für unbemannte Luftfahrt, Achim Friedl, zufolge hat das Projekt in Lüdenscheid im Bereich der Industrielogistik hohes Potenzial. Auf anderen Gebieten laufen aber bereits rund ein Dutzend Projekte mit beschränkten Reichweiten - etwa in der Notfalllogistik, wie Friedl schildert: So gebe es einen Drohnen-Transport in Hamburg zwischen Krankenhäusern und Pathologie etwa für eilige Blut- und Gewebeproben, der viel schneller sei als eine Lieferung auf der Straße. "Umfragen zeigen hier auch eine sehr hohe Akzeptanz in der Bevölkerung."
Im Privatlogistikbereich sei ebenfalls das ein oder andere im Gang. Automatisierte Drohnenflüge hält Friedl für einen "Trend der Zeit". Was konkret eine Zukunft habe und was wieder eingestellt werde, sei schwer absehbar. Eine grundsätzliche Regel gelte aber immer und bleibe unverzichtbar: "Drohnen sind verpflichtet, allen anderen im Flugverkehr auszuweichen."