Limmersdorf Lindenkirchweih vor dem Start

Der Umzug mit dem „Plotzhammel“ ist eine der vielen Traditionen, die die Limmersdorfer bei ihrer Kirchweih feiern. Foto: Archiv

Die Lindenkirchweih hat begeisterte Anhänger in der ganzen Region. Bald ist es wieder so weit: Vom 24. bis zum 29. August wird in Limmersdorf wieder fröhlich gefeiert.

 
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Seit mindestens 1729 gibt es in Limmersdorf ein urfränkisches, ja vielleicht sogar das typischste (Ober) fränkische Kirchweihfest, in dessen Mittelpunkt die Tanzlinde steht. Ein uralter knorriger Baum, in dessen Krone jedes Jahr zur Kirchweih getanzt wird. Er ist ungefähr 16 Meter hoch, der Stammumfang beträgt fünf Meter, die Tanzfläche befindet sich in rund vier Metern Höhe.

Gepflanzt wurde die Linde irgendwann im 17. Jahrhundert; die Überlieferung nennt einerseits 1648 aus Anlass des Endes des Dreißigjährigen Krieges, andererseits die Jahre 1680 oder 1686 als Andenken eines jungen Bauern, dass er erstmals “Platzbursch“ war – ein deutlicher Hinweis darauf, dass es eine Kirchweih am “Lindenplatz” auch schon vor der Tanzlinde gab. Die Jahreszahl 1729 im Kapitell des östlichen Pfeilers lässt beide Vermutungen zu, wobei die zweite die Wahrscheinlichere und in Limmersdorf Gültige ist, da sie auch in Notizen des Gräflich Giech’schen Konsistorialrats-Assesors H.Wolf (1881), die im Nachlass der Gräfin Caroline Wilhelmine von Giech (1766 – 1836) gefunden wurden, dokumentiert ist.

Um diese Tanzlinde hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein dörflicher Brauch entwickelt, in dem sich viele Elemente oberfränkischer Kirchweihen vereinen. So einzigartig ist die Lindenkirchweih in Limmersdorf, dass sie in das Immaterielle Kulturerbe Bayerns aufgenommen worden ist.

Los geht es bereits am Donnerstag, 24., und Freitag, 25. August, mit der Wirtshauskirchweih und schlachtfrischen Spezialitäten in der Pöhlmann’schen Gastwirtschaft.

Die „offizielle“ Lindenkirchweih beginnt am Samstag, 26. August, 18 Uhr, traditionell mit einem Kirchenkonzert mit „Voices of Joy“. Um 19.30 Uhr wird die Kirchweih mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Martin Berneuther feierlich eröffnet. Danach ist dann Festzeltbetrieb mit „Baggmers Buam“.

Am Sonntag, 17. August, beginnt der Tag um 9.30 Uhr mit dem Festgottesdienst. Auf dem Kirchweihplatz gibt es Mittagessen. Um 13 Uhr startet dann der traditionelle Festumzug mit dem „Plotzhammel“ und Biersprenger. Begleitet wird der Umzug, den die Platzpaare anführen, durchs Dorf von den „Ansbachtaler Musikanten“. Zurück am Lindenplatz gibt es dann Tanz mit „Hofi“, dazu Kaffee und Kuchen. Auf der Sandkegelbahn geht es sportlich zu. Um 16 Uhr wird eine Kirchenführung angeboten, Ab 16.30 Uhr spielt der Musikverein Thurnau.

Der Kirchweihmontag, 28. August, startet mit einem zünftigen Frühschoppen mit „Blaug’sudna“ und Weißem Käs. Für die Untersthaltung sorgen „Manni und seine Rebellen“. Um 14 Uhr startet dann der Umzug durchs Dorf. Danach heißt es dann wieder Preiskegeln auf der Sandkegelbahn. Auf der Linde wird getanzt zu Musik von Peter Birk. Am Abend ab 19 Uhr steht dann die Partyband „Members“ auf der Bühne. Um 22 Uhr wird der Platzhammel verlost. Das gehört fest zur Lindenkirchweih dazu.

Am Dienstag, 29. August, ist ab 18 Uhr Kirchweih-Ausklang mit „Manni und seinen Rebellen“. Unter anderem gibt es zum Abendessen „Schwarz Fleisch“. Um 20.30 Uhr wird der Biersprenger versteigert und um 22 Uhr ist das „Lizza-Begräbnis“. Die Stufen zur Tanzbruck werden schließlich eingeholt, nachdem der „Kerwa-Pfarrer“ seine humorvolle Predigt gehalten hat.

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