Landtagswahl digital Wie die Landtagskandidaten im Netz auftreten

Von Stefan Linß
Franz-Peter Tschauner/dpa Quelle: Unbekannt

KULMBACH. Was wäre Donald Trump ohne Twitter? Der US-amerikanische Präsident nutzt den Kurznachrichtendienst regelmäßig, um der Welt seine politischen Botschaften mitzuteilen. Die direkte Art der digitalen Kommunikation ist den meisten Kandidaten im Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach noch fremd. Trotzdem gewinnt das Internet im bayerischen Landtagswahlkampf mehr und mehr an Bedeutung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Facebook ist bei den Politikern aus der Region die am häufigsten genutzte Social-Media-Plattform. Twitter und Instagram spielen für die Mehrzahl der Kandidaten hingegen keine große Rolle. Während sich einige den neuen Medien gegenüber total verweigern, setzen andere die Online-Nachrichtenkanäle gezielt ein.

Schöffel präsentiert Privates

Martin Schöffel gehört zu denjenigen, die täglich ihre Online-Kommunikation verbreiten. Der CSU-Politiker hat als aktuellste Facebook-Meldungen seinen Firmenbesuch bei Raps in Kulmbach gepostet sowie einen Terminhinweis zu einer Diskussionsveranstaltung über die Landwirtschaft. Es gibt auf Martin Schöffels Facebook-Account auch Bilder zu sehen vom Blühflächenprojekt der Bayerischen Staatsforsten. Anlässlich des ersten Schultags seiner Tochter Pauline hat er ein Foto aus dem Jahr 1983 von seiner Einschulung öffentlich verbreitet.

SPD-Politikerin Inge Aures hat ihr Facebook-Profil nicht komplett öffentlich gestellt. Nur wer in dem sozialen Netzwerk Mitglied ist und ihre Freunde können die Nachrichten lesen. Alle anderen erfahren lediglich, dass sie unter anderem mit der Bierstadt Kulmbach, der Jugendfreizeit Bruck, den Jusos Fichtelgebirge und dem TSV 1860 München in Verbindung steht. Inge Aures informiert die Facebook-Mitglieder detailliert über ihren Wahlkampf, ihre Auftritte und ihre Positionen. Bei Twitter und bei Instagram finden sich zwar auch jeweils eine Inge Aures. Beide haben mit der Landtagsvizepräsidentin aber nichts zu tun.

Lerchenfeld und Ludwig schränken ihre Accounts ein

CSU-Listenkandidat Ludwig von Lerchenfeld nutzt ebenfalls weder Twitter noch Instagram. Der Inhalt seines Facebook-Accounts, in dem sich ebenfalls Wahlkampfinformationen finden, ist ebenso wie bei Inge Aures nicht öffentlich zugänglich, sondern nur für die Facebook-Nutzer und Freunde. Lediglich die Startseite mit einem Hinweis zur Landtagswahl am 14. Oktober und mit einem Wahlaufruf hat Ludwig von Lerchenfeld sichtbar für alle online gestellt.

Dieselbe Strategie wendet Rainer Ludwig von den Freien Wählern an. Komplett öffentlich sind bei Facebook von ihm nur Profilfotos zu sehen sowie Hinweise auf seine Tätigkeiten als Moderator und Event-Manager und als Stadt- und Kreisrat. Die Facebook-Nutzer und Freunde können ihn in dem sozialen Netzwerk auf seiner Wahlkampftour begleiten.

Kögler ist der aktivste in den sozialen Medien

AfD-Kandidat Gerd Kögler ist unter den Kandidaten im Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach der aktivste Social-Media-Nutzer. Er verwendet sehr regelmäßig Facebook, Twitter und Instagram. Die Kanäle sind offen für alle Internet-Nutzer. Gerd Kögler schreibt über politische Positionen, teilt Links sowie viele Fotos, die ihn meistens im Wahlkampf zeigen. Außerdem hat der AfD-Kandidat mehrere Videos auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht.

Michaela Hüttner, Kandidatin der Mut-Partei, hat einen privaten Instagram-Account, dessen Inhalt nicht einzusehen ist. Auch bei Facebook lässt sie die Öffentlichkeit außen vor und kommuniziert nur mit Facebook-Nutzern und ihren Freunden. Zu erfahren ist neben vielen politischen Inhalten, dass sie die Musik von Feine Sahne Fischfilet und den Toten Hosen mag, ebenso die Mitternachtsspitzen im Fernsehen, den Film "Wildes Herz" und Fußballer Bastian Schweinsteiger.

Einige sind überhaupt nicht aktiv

Auch Christiane Zeigler von der Bayernpartei ist bei Facebook auskunftsfreudig, was ihre politischen Schwerpunkte betrifft. Sie verkündet dort Standpunkte und postet in den meisten Fällen Bilder vom Wahlkampfstand oder ihren Plakaten.

Michael Otte von der FDP ist zwar bei Twitter registriert, dort bislang aber kaum in Erscheinung getreten. Bei Instagram ist kein Profil von ihm zu sehen. Stattdessen teilt er bei Facebook zahlreiche politische Beiträge, postet Kommentare und ebenso viele private Fotos mit Hund oder beim Grillen.

Wilfried Kukla (Die Grünen), Oswald Greim (Die Linke) und Reinhard Englert (ÖDP) sind weder bei Facebook und Twitter, noch bei Instagram zu finden.

Bilder