Landtagsabgeordnete Gote wertet dies als „einen Anschlag“ – Polizei geht von Vandalismus aus Steine fliegen aufs Büro der Grünen

Von Frank Schmälzle
Kaputte Fensterscheibe, Bündnis90/Grüne, Geschäftsstelle am 17.07.2013. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch mit Steinen die Fensterscheibe am Büro der Grünen-Landtagsabgeordneten Ulrike Gote eingeworfen. Gote hat am Morgen nach der Tat Anzeige erstattet. Sie wertet das Steinewerfen „nicht als Einbruchsversuch. Eher schon als einen Anschlag.“

 
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Wer ins Grünen-Büro an der Kirchgasse mitten in der Bayreuther Innenstadt eindringen will, der nimmt wohl eher die Tür. Die Täter wollten offenbar aber gar nicht hinein, gestohlen wurde nichts. „Man muss nicht sehr viel Fantasie haben, um auf die Idee zu kommen, dass stattdessen jemand gezielt auf die Plakate geworfen hat“, sagt Ulrike Gote im Kurier-Gespräch. Die Plakate zeigen das Gesicht der Grünen-Politikerin. „Das macht mich natürlich nachdenklich.“

Das Steinewerfen sei die jüngste, aber beileibe nicht die einzige Anfeindung, der sie sich ausgesetzt sieht. Auf ihre Twitternachrichten hin und per E-Mail erreichten sie Reaktionen, die ihr näher gehen, als jetzt die eingeworfenen Fensterscheiben. „Ich nehme wahr, dass man mit solchen Phänomenen offenbar leben muss, wenn man unbequeme Dinge sagt, wenn man auch mal aneckt.“ Die klare Position der Grünen gegen Neonazis und für Veränderungen im Asylrecht seien mögliche Auslöser für derartige Reaktionen.

Gote ist nicht die einzige Grünen-Politikerin, die sich aggressivem Verhalten erwähren muss. Vor kurzem hatte es auch am Nürnberger Büro der Grünen Sachbeschädigungen gegeben. Und ein Parteifreund aus Regensburg habe sie gefragt, ob sie für ihr mit Wahlkampfwerbung beklebtes Auto eine Garage habe. „Er sagte mir, er würde sein Auto nicht als rollendes Wahlplakat nutzen. Weil er sicher sein könne, dass es innerhalb einer Woche beschädigt wäre“, so Gote

Der zuständige Sachbearbeiter der Bayreuther Polizei hörte sich am Mittwochvormittag in der Nachbarschaft des Grünen-Büros an der Kirchgasse um. „Wir sind sicher, dass die Tat zwischen 2 und 3 Uhr nachts stattgefunden hat“, erklärte Polizeisprecher Ernst Barth auf Kurier-Anfrage. Etwa um dieselbe Zeit seien nach Angaben der Anwohner Jugendliche grölend durch die Innenstadt gezogen. „Insofern gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt von Vandalismus aus.“ Hinweise auf einen politischen Hintergrund gebe es derzeit nicht.

Zeugenaussagen nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 09 21/5 06 21 30 entgegen.

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