Ghaith al Badri sieht sie bereits, die Freiheit jenseits der Fensterscheibe im Zeugenzimmer, als der Angeklagte bereits die ersten Schritte seiner Flucht aus dem Gerichtsgebäude vom Schwurgerichtssaal im ersten Stockwerk ins Erdgeschoss gehastet ist. Mit bloßer Muskelkraft reißt der 47-Jährige, er muss sich wegen sexuellen Kindesmissbrauchs in rund 100 Fällen verantworten, dort ein mit einem Sicherheitsschloss versperrtes Fenster auf. Einzelteile fallen zu Boden, als er daraus auf einen Grünstreifen am Berliner Platz springt. „Wir sind mit einem Großaufgebot auf der Suche“, sagt Stefan Probst, Pressesprecher der Polizeiinspektion Coburg, kurz darauf um 11.30 Uhr. Ein Polizeihubschrauber brummt über der Vestestadt. Al Badri ist seit einer Stunde auf der Flucht.