Bayreuth – Die Meldung hatte eingeschlagen wie eine Bombe: Am 16. Oktober des vorigen Jahres teilte die Staatsanwaltschaft Bayreuth mit, dass im Zusammenhang mit dem Auffinden der Leiche von Peggy Knobloch eine DNA-Spur des toten NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gesichert werden konnte.

Am Mittwoch wollen die Staatsanwaltschaft Bayreuth und das Polizeipräsidium Oberfranken nun bei einer Pressekonferenz den neuesten Ermittlungsstand in Zusammenhang mit dieser Spur mitteilen. In allen Medien des Land waren nach dem Bekanntwerden des DNA-Treffers umgehend Überlegungen über die reale und mögliche Verwicklungen prominenter Neonazis in die Pädophilen-Szene angestellt worden. Die Wellen kamen sogar im Münchner NSU-Prozess an.

Einige Stimmen sprachen schon davon, dass der spektakuläre Fall der im Mai 2001 im Alter von neun Jahren verschwundenen Peggy Knobloch nun in einem neuen Licht erscheinen könnte. Die Ernüchterung kam wenige Wochen später. Auf Fotos war zu erkennen, dass die thüringische Kripo am Fundort von Peggys Leiche im Juli 2016 wohl einen Maßstock verwendet hatte, der schon im November 2011 in Eisenach nach dem Selbstmord von Böhnhardt und Uwe Mundlos zum Einsatz gekommen war.

Eine Spurübertragung war nicht auszuschließen. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Bayreuther Soko Peggy hatten ohnehin schon von Beginn an jegliche Spekulation über Zusammenhänge in zwei der spektakulärsten Kriminalfälle der deutschen Gegenwart abgelehnt. Für sie sei es vorrangig, erst einmal eine Qualtätssicherung bei dieser Spur durchzuführen, teilten sie mit. Die Ergebnisse werden nun am Mittwoch öffentlich gemacht. Ob es auch neue Erkenntnisse im Mordfall Peggy gibt, ist noch unbekannt.