München - Bayerns Lehrer müssen - vorübergehend - mehr arbeiten. Das hat Kultusminister Michael Piazolo am Dienstag angekündigt. Hintergrund ist, dass der sich abzeichnende Lehrermangel an den bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen wirksam bekämpft werden soll. Nach Piazolos Angaben könnten sonst zu Beginn des Schuljahres 2020/21 an den drei Schularten rund 1400 Vollzeitstellen nicht besetzt werden, da entsprechender Lehrernachwuchs derzeit nicht zur Verfügung stehe. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) lehnte die Pläne umgehend als "kontraproduktiv und demotivierend" ab. Zum kommenden Schuljahr will Piazolo vier verpflichtende Maßnahmen im Dienstrecht verankern. Den meisten Ertrag erhofft er sich von der Verschiebung des vorzeitigen Ruhestands auf Antrag von 64 auf 65 Jahre. Das allein soll 470 Stellen bringen. Mit weiteren 400 Stellen rechnet der Minister durch die Erhöhung der Mindeststundenzahl bei Teilzeit von 20 auf 23 an den Förderschulen und von 21 auf 24 bei den Grund- und Mittelschulen. Die Teilzeit aus familiären Gründen ist davon ausgenommen. Abgeschafft wird die mögliche Beurlaubung für ein "Sabbat-Jahr".