Was können Sie noch tun?
Köppel: Die Einzelhändler überlegen sich längst neue Strategien, sie setzen auf Events in den Geschäften, kümmern sich verstärkt um ihre Stammkunden, werden selbst im Internet tätig und besetzen Nischen. Das ist mit sehr viel Anstrengung verbunden. Aber unser Händler bemühen sich, auf den Verbraucher zuzugehen, ihm das schöne Gefühl zu vermitteln, gut eingekauft zu haben, so dass er beschwingt den Laden verlässt.
Oft monieren Kunden das Fehlen von Service.
Köppel: Ja, gut, da muss man aber auch mal genauer hinschauen. Unsere Händler bieten bereits viel Service, und wenn man dann gezielt nachfragt, was die Händler bieten sollen, dann kommt meistens nicht viel. Die Händler tun ja schon viel. Wenn da noch jemand Ideen hat, nehmen wir die gerne auf. Die Kunden können gerne Waren umtauschen, selbst wenn die nicht mangelhaft sind, es werden Bestellungen nach Hause geliefert, man kann sich etwas bereitlegen lassen, Beratung – es wird doch richtig viel getan.
Sollte man den Kindern in der Medienerziehung die Konsequenzen des Internethandels klarmachen?
Köppel: Das Internet wirft grundsätzliche Probleme auf, die wir nicht nur im Handel spüren. Das ist ein gesellschaftliches Problem, zum Beispiel, dass man nicht mehr weiß, was wahre Freunde sind, die man anfassen kann, die mir zur Seite stehen, wenn’s mir nicht gut geht, und stattdessen Freunde in Facebook hat, die vielleicht mal schnell einen „Like“-Button drücken und sich dann davonmachen.
Foto: Kenger