Kulmbach Was Apotheken für Patienten tun können

Hans-Peter Hubmann Foto:  

Neben dem Einlösen von Rezepten können Pharmazeuten im Kreis Kulmbach noch etwas anderes für ihre Kunden tun. Was genau, das erklärt Apotheker Hans-Peter Hubmann.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Viele Apotheken im Landkreis Kulmbach bieten sogenannte pharmazeutische Dienstleistungen an. Hans-Peter Hubmann, Sprecher der Apotheker in Kulmbach, erklärt, worum es sich dabei handelt: „Darunter versteht man Leistungen, die über Information und Beratung hinausgehen. Damit können wir Apotheker Versorgungsdefizite beheben und die Effizienz der individuellen Arzneimitteltherapie verbessern.“ Die Krankenkasse übernehme die Kosten, für Patienten ist das Angebot kostenlos.

Beratung bei Polymedikation: Jeder Mensch, der dauerhaft fünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnimmt, kann sich ausführlich und umfassend beraten lassen. Der Apotheker analysiert alle Medikamente, die eingenommen werden. Dabei wird zum Beispiel auf Wechselwirkungen und Anwendungsprobleme hingewiesen. „Patienten werden zu ihrer gesamten Medikation beraten – also auch zu Medikamenten, die sie selbst kaufen und von denen der Arzt gar nichts weiß“. Dokumentiert wird diese Beratung in einem vollständigen und aktuellen Medikationsplan für die Patienten.

Inhalationstechnik üben: Kinder und Erwachsene mit Atemwegserkrankungen können in der Apotheke die korrekte Anwendung ihres Medikaments unter Anleitung praktisch üben. „Richtig inhalieren ist schwieriger als viele denken. Vier von fünf Menschen mit Asthma wenden ihre Arzneimittel zur Inhalation nicht richtig an – ohne das zu ahnen“, sagt Hubmann.

Betreuung bei Bluthochdruck: Auch wer Bluthochdruck hat und Blutdrucksenker nimmt, bekommt eine Betreuung durch pharmazeutisches Personal. „Bluthochdruck wird oft unterschätzt – ist aber alles andere als harmlos. Viele Apotheken bieten deshalb Menschen mit Bluthochdruck die Kontrolle der Blutdruckwerte an. Das dauert ungefähr eine Viertelstunde“, erklärt der Kulmbacher Apotheken-Sprecher.

Medikationsberatung bei Krebs: Patienten, die wegen eine Krebserkrankung neue Medikamente verordnet bekommen haben, können durch qualifizierte Apotheker eine spezielle Beratung und Betreuung erhalten.

Betreuung nach Organtransplantation: Auch Menschen, die nach einer Organtransplantation neue Arzneimittel einnehmen, um die körpereigene Abstoßungsreaktion zu hemmen, haben Anspruch auf Betreuung in der Apotheke. „Die pharmazeutischen Dienstleistungen sind ein großer Schritt hin zu einer neuen Versorgungsqualität. Apotheker können Leistungen anbieten, die die Arzneimitteltherapie besser und sicherer machen. Patienten fragen am besten in den Apotheken in ihrer Nähe nach, ob sie diese pharmazeutische Dienstleistung anbieten und vereinbaren sofort Termine“, rät Hubmann.

Autor

Bilder