Kulmbach - Käme es so, wie die Initiatoren des Volksbegehrens Artenvielfalt es fordern, würden schon vom kommenden Jahr an Bayerns Landwirte vor einem guten Dutzend neuer Verbote stehen. Das Verbot, Wiesen nach dem 15. März noch zu walzen, ist eines davon. Walzen, das ist das Anliegen der Organisatoren, gefährde die Wiesenbrüter. Doch die Bauern im Landkreis Kulmbach weisen dieses strikte Datum zurück. Ihre Argumente: Vor dem 15. März ist es in unserer Region kaum möglich, in eine Wiese zu fahren, zum Beispiel um notwendige Nachsaaten vorzunehmen. Im Oberland ist zu dieser Zeit oft noch Winter. In der unteren Region des Landkreises sind die Wiesen nass, in Flussnähe zu dieser Zeit sogar oft überschwemmt. Ohne das Walzen, sagen die Bauern, wären viele Flächen für die Futtergewinnung nicht mehr geeignet. Die Folge: Futter müsste aus anderen Regionen Deutschlands zugekauft werden. "Das Datum muss weg", ist die Forderung der Landwirte. Für Wolfgang Baumer aus Kunreuth ist nicht nur dieser Teil des Volksbegehrens "total sinnfrei". Der Landwirt ist frustriert: "Wer das fordert, hat keine Ahnung von der Praxis. Ich weiß nicht, was diese Leute sich denken."