Kulmbach In stillem Gedenken

Klaus-Peter Wulf
So sah es am Wochenende vielerorts im Landkreis Kulmbach aus. Überall legten Vertreter von Städten und Gemeinden Kränze nieder. Unser Bild entstand in Kupferberg, wo die drei Bürgermeister Harald Michel (rechts), Werner Stapf (Mitte) und Marcus Ott an die Gefallenen, Toten und Vermissten der Kriege und Gewaltherrschaft erinnerten. Foto: Wulf

Die Bürgermeister im Landkreis legen zum Volkstrauertag Kränze an den Ehrenmalen nieder. Wegen Corona können Bürger nicht dabei sein.

 
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Kulmbach - Überall im Landkreis Kulmbach haben am Wochenende Vertreter der Kommunen im Rahmen des Volkstrauertages an den Ehrenmalen den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht. Die Gedenkfeiern fanden wegen der Corona-Pandemie in aller Stille und ohne Bürgerbeteiligung meist im Anschluss an den Gottesdienst statt.

Der 1922 erstmals begangene Kriegsopfertag mahnt zu Versöhnung, Verständigung und Frieden. Von den Nazis als "Heldengedenktag" missbraucht, wurde der Volkstrauertag nach Gründung der Bundesrepublik vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wiederbelebt. Seit 1950 wird er jeweils sonntags zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen.

Kulmbachs Oberbürgermeister Ingo Lehmann erinnerte 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in einer Mitteilung an die "Gräueltaten und Verbrechen", die es einst gab. "Wer von Ihnen hat heute noch Personen in der Verwandtschaft, die von persönlichen Erinnerungen aus dem Zweiten oder sogar Ersten Weltkrieg berichten können? Umso wichtiger ist es daher, sich die Geschichte immer wieder vor Augen zu führen und zu erkennen, wie bedeutend es ist, sich konsequent für den Frieden einzusetzen", schreibt Lehmann. Der Volkstrauertag sei ein "Stachel im Fleisch unserer Vergesslichkeit, als Aufschrei dagegen, dass auch heute viele Menschen unter Krieg und Vertreibung, Mord, Folter, Gewalt und Terror leiden" und deshalb unverzichtbar. red

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