Trotz leicht gestiegener Milchpreise blicken die Bauern im Landkreis sorgenvoll in die Zukunft Existenzangst bei den Bauern

KULMBACH. Trotz leicht gestiegener Milchpreise blicken die Bauern im Landkreis sorgenvoll in die Zukunft.

 
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Der Milchpreis ist zwar in den vergangenen Monaten wieder leicht gestiegen, aber das hilft den Landwirten noch lange nicht aus ihrer Klemme. Denn nach wie vor sind die Getreidepreise im Keller und die Preise für Schweine haben in der vergangenen Woche mit 1,32 Euro pro Kilo Schlachtgewicht ihren Tiefststand erreicht.

Die Bauern liegen mit ihren Einkommen nach wie vor am Rand des Existenzminimums, sagt der Vorsitzende des Kreisverbands Kulmbach des Bayerischen Bauernverbands, Wilfried Löwinger, und kann aktuell Zahlen vorweisen: Zusammen mit den Ausgleichszahlungen des Staates kam im Wirtschaftsjahr 2008/2009 eine selbstständige Familienarbeitskraft in Bayern gerade auf ein monatliches Brutto von 1543 Euro.

Investitionen schwächen

Weiterhin existenzbedrohend sei der Einkommensverlust für viele landwirtschaftliche Familienbetriebe, so Löwinger. Vom ohnehin schon knappen Brutto müsse ein Bauer ja nicht nur seine Sozialabgaben in Höhe von etwa 500 Euro bezahlen, sondern auch noch nötige Investitionen für den Betrieb tätigen. „Da wird es schon bei etlichen richtig knapp“, stellt Löwinger nüchtern fest und verweist auf weit reichende Folgen.Hohe Einkommen haben die Bauern im Landkreis Kulmbach schon lange nicht mehr. Aber das zurückliegende Wirtschaftsjahr hat sie schlimm gebeutelt: Bis zu 45 Prozent weniger Einkommen bei den Milchbetrieben, rund 40 Prozent Rückgang im Ackerbau und auch die Fleischerzeuger müssen um die 25 Prozent weniger verkraften. Dazu kommt noch die Erschwernis, dass Düngemittel um bis zu 200 Prozent teurer geworden sind und auch andere Betriebsmittel mehr kosten als die Einnahmen hergeben.

"Es muss sich etwas tun"„Ich hoffe, dass es wenigstens etwas aufwärts geht“, sagt Löwinger. Leicht angestiegene Milchpreise etwa lassen hoffen. „Irgendwas muss sich tun, sonst wird es langfristig für uns richtig schwierig.“

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