Kulmbach Die Jugendarbeit blüht auf

Stephan Linß
Passend zum Frühling verschenken Kreisjugendring und Landkreisjugendarbeit einen Saatmix für Wildblumen an die Ehrenamtlichen. Die Jugendarbeit soll 2022 wieder aufblühen. Das wünschen sich (von links) Alexandra Schmelz, Melanie Dippold und Jürgen Ziegler.. Foto: Linß

Der Kreisjugendring will an die Zeit vor Corona anknüpfen und plant eine Reihe von Angeboten. Damit alles klappt, kommt es mehr denn je auf die Ehrenamtlichen an.

 
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Kulmbach - Kreisjugendring und Landkreisjugendarbeit Kulmbach stürzen sich in die Programmplanung. Das Angebot für Kinder und Jugendliche wächst. Es scheint tatsächlich so, als gehe es nach den gravierenden Beschränkungen während der Covid-19-Pandemie nun langsam aufwärts.

Das sei zum Beispiel daran zu sehen, dass mehr und mehr Anfragen für das Spielmobil hereinkommen, sagt Alexandra Schmelz. „Nicht nur für die Sommerferien wird das Spielmobil gebucht“, freut sich die Mitarbeiterin der Landkreisjugendarbeit. Es bestehe durchaus Hoffnung, dass das ganze Jahr 2022 eine Perspektive für junge Menschen bieten kann. Allerdings wird ein Faktor dann wichtiger denn je. Das 50-köpfige Betreuungsteam muss rechtzeitig bereitstehen. Ohne die Ehrenamtlichen gehe nämlich überhaupt nichts.

Corona hat seine Spuren hinterlassen“, betont Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler. In der fast 75-jährigen Geschichte der Jugendarbeit im Landkreis war die Pandemie die größte Zäsur. Eine Folge von Corona ist die Personalsituation. Das ein oder andere Mitglied aus dem Betreuungsteam sei im Laufe der Zeit abgesprungen.

Aber es gibt beim Personal auch durchaus positive Entwicklungen. Mehrere Interessierte haben sich zuletzt gemeldet, die gerne mitmachen würden. Vielleicht kommen noch weitere dazu. Wegen der hohen Inzidenzwerte der vergangenen Wochen mussten sich die Bewerber zwar noch gedulden. Aber im Frühling dürfen sie sich zum ersten Mal treffen und loslegen. Für Anfang April ist die erste Schulung in Präsenz geplant und nicht wie so oft in den vergangenen Monaten als Video-Konferenz.

Alle Betreuer erhalten Schulungen, in denen unter anderem die rechtlichen Grundlagen, Verhaltensregeln und pädagogische Fragen erörtert werden. Ende März soll darüber hinaus wieder ein Erste-Hilfe-Kurs angeboten werden. Danach sind regelmäßig Weiterbildungen für das Betreuungspersonal geplant, sagt Kreisjugendpflegerin Melanie Dippold. „Wir mussten viel verschieben und die Bewerber vertrösten.“ Das sei nun hoffentlich bald vorbei. Das jüngste Treffen der Leitungskräfte fand trotzdem noch einmal virtuell statt. „Das war uns zu heikel und es wäre ein falsches Signal gewesen“, erklärt Melanie Dippold. Die Videokonferenz klappte gut. Die Teilnehmer waren froh, sich überhaupt mal wieder zu sehen. Landkreis-Jugendarbeit und Kreisjugendring haben die Zeit des Wartens und der Distanz ein bisschen versüßt. Alle Ehrenamtlichen haben zuvor ein kleines Paket mit Naschereien erhalten. Nervennahrung sei aktuell eben besonders wichtig.

Die Betreuer an die Jugendorganisation zu binden und die Kontakte aufrechtzuerhalten, das war in den zurückliegenden zwei Jahren ein wichtiges Anliegen. Durchhalten – so lautet weiterhin die Devise. Auf Plakaten und kleinen Geschenken war das Motto stets zu lesen.

Auch die neueste kleine Aufmerksamkeit für die Ehrenamtlichen ist mit der Parole „Durchhalten“ bedruckt. Es ist – passend zum Frühling – ein Saatmix für Wildblumen. Auf der Rückseite des Päckchens heißt es: „Wir freuen uns, dich bald wiederzusehen.“ Die Jugendarbeit soll wieder aufblühen. Das wünschen sich alle Beteiligten. Und wie es scheint, könnte die Zeit des Durchhaltens tatsächlich vorübergehen. Dass sich nun neue Interessierte für die Betreuungsarbeit gemeldet haben, werten Melanie Dippold und Alexandra Schmelz als gutes Zeichen. Im Corona-Jahr 2021 gab es nicht eine einzige Bewerbung.

Um die Neuen auf ihre künftigen Einsätze gut vorzubereiten, werden sie nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch geschult. Sie üben ihre Betreuungstätigkeit unter anderem in einem Schülerhort mit Kindern. In den vergangenen zwei Jahren wäre solch ein Treffen kaum vorstellbar gewesen.

Die jüngsten Mitglieder des Betreuungsteams sind 15 Jahre alt. Neben Schülern sind vor allem Studenten dabei. „Wir freuen uns, alle wiederzusehen, und wir ziehen das jetzt durch“, sagt Melanie Dippold. Doch so ganz ist die Ungewissheit nicht verschwunden. Welche der altbewährten und der neu geplanten Aktivitäten umgesetzt werden und worauf sich die Kinder tatsächlich freuen können, das hängt in erster Linie vom Infektionsgeschehen ab.

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