Kreisverkehr halbseitig gesperrt

Von Christina Knorz
Der Kreisverkehr am Ortsausgang von Bindlach muss für eine Woche halbseitig gesperrt werden. Der Gemeinderat drängt auf eine Ampellösung. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Der Kreisverkehr an der Bärenhalle wird Anfang Dezember eine Woche lang halbseitig gesperrt. Der Gemeinderat Bindlach will keine Umleitung durch den Ort, sondern eine Ampel am Kreisel. Das Landratsamt will das nicht. Sonst gewöhnten sich die Autofahrer daran, falsch herum durch den Kreisel zu fahren.

 
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Der Kanal unter dem Kreisverkehr ist kaputt. Die Sanierung ist "teuer und aufwendig" so Ingenieur Michael Schneider, weil der Kanal in einem Wasserschutzgebiet liegt. Eine tonnenschwere Röhre muss in den Kanal eingeleitet werden. Die Risse mit Manschetten zu reparieren wäre günstiger, aber bei der Kanalgröße nicht zulässig.

Die Bauarbeiter brauchen dafür Platz und trockenes Wetter. Bei Regen würden 1500 Liter pro Sekunde durch den Kanal rauschen. "Dem würden wir nicht Herr werden", sagt Schneider. So viel Wasser könnten sie niemals abpumpen. Während der Bauarbeiten wird das Wasser mit Schlauchleitungen umgeleitet, damit der Kanal trocken ist.

Kostenpunkt: 90.000 Euro

Die neue Kanalröhre wird von einem Ende des Kreisverkehrs unterirdisch zum anderen hindurchgeschoben. Die B2 bleibt von den Kanalarbeiten - anders als zuletzt berichtet - unberührt. Die Fahrbahn wird nicht aufgerissen. Dennoch ist das Verfahren teuer - 90.000 Euro soll die Kanalsanierung kosten. 8000 Euro davon allein für die Verkehrsführung mit Umleitung. Eine Ampel wäre günstiger, sagt Schneider. Aber das Landratsamt sei dagegen. "Sonst gewöhnen sich die Autofahrer daran, dass sie falsch herum durch den Kreisel fahren", sagt Bürgermeister Gerald Kolb.

Das sei schon eine "sehr lustige" Begründung, findet Helmut Steininger (SPD). Der Gemeinderat Bindlach will keinen Schwerlastverkehr in den Gassen des Hauptortes. "Zu eng" sei das, kritisiert Steininger. Die Ampel soll den Verkehr am einseitig befahrbaren Kreisel regeln. Links um den Kreisel herum aus dem Ort heraus, rechts herum nach Bindlach hinein. Steininger forderte Ingenieur und Bürgermeister dazu auf, "Druck" auf das Landratsamt auszuüben und die günstigere Variante mit der Ampel durchzusetzen.

Der Gemeinderat hatte den Ingenieur auch deshalb ins Rathaus bestellt, weil unklar war, warum die Kanalsanierung nicht beim Bau des Kreisverkehrs mit erledigt worden war. "War nie geplant und hätte nicht funktioniert", sagt Schneider. Sobald es ein paar Tage trocken gewesen wäre, hätten die Bauarbeiten am Kreisel unterbrochen werden müssen. "Wir können keine Firma nach Hause schicken, das lassen die sich nicht gefallen." Das neue Rohr für den Kanal sei außerdem empfindlich. "Da darf keiner rüberfahren und keiner bauen." Schlussendlich habe die bundesweite Ausschreibung Zeit gebraucht. "Es gibt nur ganz wenige Firmen, die Kanäle in Wasserschutzgebieten sanieren."

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